Wald auf Rezept

von NEUES LAND

Der Wald als Mittel zur Stressreduktion, Gesundheitsförderung und Genesung: Steirisches Know-how für große Waldbaden Studie in Europa.

Die klinische Waldtherapeutin Ulli Felber kooperiert für eine Studie mit dem Immanuel Krankenhaus der Charité Berlin. Seit 2017 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Waldbaden, Teilnehmer aus Österreich, Holland, Kroatien, Deutschland und der Schweiz haben bei ihr die Ausbildung zu zertifizierten Waldbadentrainern absolviert.

Den besonderen Bezug zum Wald war bei Felber immer da: „Ich habe schon als Kind viel Zeit im Wald verbracht, auch mit meinen Eltern. Für meine Mutter war der Wald immer ein Allheilmittel. Egal ob es darum ging, eine Schnupfennase zu kurieren oder das Gemüt aufzuhellen – von ihr kam stets die Empfehlung: ‚Geh in den Wald, dann geht’s dir besser!‘“. Nach ihrer Ausbildung zur Burnout-Prophylaxe-Trainerin hat Felber begonnen, auch mit ihren Klienten in den Wald zu gehen.

Stressreduktion

In Japan wird „Shinrin Yoku“, das Einatmen der und Eintauchen in die Waldatmosphäre, schon lange praktiziert und die Heilwirkung des Waldes erforscht. In Asien gibt es viele Waldkurzentren und „Waldtherapien“ werden nicht nur medizinisch verordnet, sondern auch staatlich gefördert – zur Stressreduktion und Entspannung, Gesundheitsförderung und Genesung. „Die Wirkung des Waldes ist vielseitig. So haben Studien gezeigt, dass Waldbaden das Immunsystem stärken, die Konzentrationsfähigkeit, Stimmungslage und Schlafqualität verbessern oder das Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen sowie die Neigung zu Stress, Depression und Angstgefühlen reduzieren kann“, erklärt Felber.

Mehrjährige Studie

Das Immanuel Krankenhaus der Charité Berlin startete im Frühjahr 2022 unter der Leitung des renommierten Arztes für Naturheilkunde Andreas Michalsen eine mehrjährige Studie zur Wirkung von Natur- und Waldtherapie bei Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, Ulli Felber bringt ihr Know-how mit ein. Die Abteilung für Naturheilkunde der Charité will die Forschungsarbeit in den kommenden Jahren intensivieren und ihr Therapieangebot erweitern.

„Im Gegensatz zu einem normalen Waldbesuch hat Waldbaden zum Ziel, die vorhandenen Heilwirkungen des Waldes mittels leichter Übungen – zum Beispiel aus den Bereichen Meditation, Atmung und Achtsamkeit – gezielt zu intensivieren. Es ist tatsächlich eine sehr einfache, aber effektive Praxis, die leicht zu erlernen ist. So oder so: Es ist immer wertvoll, in den Wald zu gehen.“

Beitragsfoto: kk

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