Der Dauer-Starkregen verursachte vor allem in den Bezirken Südoststeiermark, Leibnitz und Deutschlandsberg einen Millionenschaden.
In der Nacht auf vergangenen Freitag setzte in weiten Teilen der Steiermark ein Dauer-Starkregen ein. Bis zu 200 Liter pro Quadratmeter und mehr wurden in manchen Gebieten in den nun folgenden 48 Stunden gemessen. Vor allem die Bezirke Südoststeiermark, Leibnitz und Deutschlandsberg waren am meisten betroffen und hier zeigten sich schon am Freitag große Schäden. Vielerorts traten Bäche über die Ufer und wurden erste Erdrutschungen gemeldet. Menschen mussten ihre gefährdeten Häuser verlassen. Tausende Feuerwehrleute waren im Dauereinsatz.
Landeshauptmann Christopher Drexler, LH-Stellvertreter Anton Lang und Landesrat Hans Seitinger machten sich schon am Freitag in der Marktgemeinde Gnas ein Bild der aktuellen Lage. Sie wussten da schon, dass diese schwere Zeit noch nicht vorbei sein würde. Drexler dankte allen Einsatzkräften, besonders den Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehren, die ehrenamtlich rund um die Uhr im Einsatz standen. Er versprach: „Wir werden als Land einerseits an der Koordinierung der Einsätze mitwirken und uns auch bereits auf die Zeit nach dieser Katastrophe vorbereiten, wo wir einfach, schnell und unbürokratisch helfen müssen.“
Hochwasserschutz
Landesrat Hans Seitinger betonte: „Die Steiermark hat in den letzten 20 Jahren eine Milliarde Euro in den Hochwasserschutz investiert. Dadurch konnten enorme Schäden verhindert werden, wie sich besonders in diesen Stunden zeigt. Auf lange Sicht sind der Klimaschutz und eine konsequente Raumordnung aber die besten Schutzmaßnahmen.“ Gleichzeitig ließ er wissen, dass auch in den kommenden Jahren große Investitionen in Schutzmaßnahmen getätigt werden. Und er schloss sich dem Dank an die Einsatzkräfte, insbesondere der Feuerwehr, an.
Katastrophengebiete
Da es am Freitag und Samstag ständig stark weiterregnete, wurden immer mehr Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt. Die Landeswarnzentrale forderte das Bundesheer für einen Assistenzeinsatz zur Unterstützung bei der Bewältigung der Hochwassersituation an. Am Sonntag wurden die beiden Bezirke Südoststeiermark und Leibnitz zur Gänze zum Katastrophengebiet erklärt, dazu kamen noch die Gemeinden Eibiswald, Wies, St. Peter im Sulmtal und Bad Schwanberg. Da war nämlich immer stärker eine neue, noch größere Gefahr in den Vordergrund getreten. Während die Pegelstände der Bäche und Flüsse langsam zurückgingen, bedrohten Hunderte Hangrutschungen Siedlungsgebiete, Straßen, Wege und die kommunale Infrastruktur von Kanal und Wasser. Besonders dramatisch war und ist die Situation in St. Johann im Saggautal, wo rund zehn Wohnobjekte von einem Hangrutsch bedroht waren. Auch in vielen anderen Gebieten zerstörten beziehungsweise bedrohen Hangrutschungen Wohnobjekte und Wirtschaftsgebäude.
Fotos: Lebensressort (2), Land Steiermark