Bei der diesjährigen Kernölprämierung erreichten von den 455 prämierten Kürbiskernölen 288 die absolute Höchstnote.
Noch nie in der Geschichte der Kürbiskernöl-Landesprämierung freuen sich die Produzenten über derart viele absolute Höchstnoten. Ein weiterer Qualitäts-Quantensprung ist somit vollzogen“, gratulierte LK-Vizepräsidentin Maria Pein gleich eingangs den ausgezeichneten Kürbiskernölproduzent.
Vier Tage lang hat die 100-köpfige Fachjury die 507 eingereichten Öle auf Herz und Nieren getestet. Auf dem Prüfstand standen die Frische, der nussige Geschmack, die charakteristische grün-rote Farbe sowie die Viskosität. Unterzogen wurden die Öle auch einem Labortest und einer Etikettenprüfung. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Qualitätstreiber dieser Spitzenleistungen sind nicht nur die Landesprämierung und die Spezialschulungen der Produzenten durch die Kammer, sondern auch die eindrucksvolle Frauen-Power auf den Betrieben“, betonte Pein. Seit Jahren holen sich 1300 Kernölproduzenten bei Spezialschulungen der Landwirtschaftskammer geballtes Wissen über Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern ab.
Arbeitsteilung
„Kompetente und gut ausgebildete Frauen spielen für den wirtschaftlichen Erfolg der Kernölbetriebe eine wichtige Rolle“, führte Pein weiter aus. Je nach Betrieb sind die Kernölbäuerinnen federführend für Marketing und Verkauf, für Präsentationen, die Sensorik sowie für die Abwicklung mit der Ölmühle verantwortlich. Zwei beeindruckende Kürbiskernöl-Bäuerinnen, die mit ihren Familienbetrieben in der Bestenliste von 20 Prämierungserfolge in Folge stehen, sind Andrea Grabin und Andrea Zurk.
Fest in Frauenhand
Kernölbäuerin Andrea Grabin aus Edelstauden freute sich über diesen Erfolg: „Als Familienbetrieb und Direktvermarkter ist uns die Qualitätsarbeit vom Acker bis in die Flasche ein besonderes Herzensanliegen. Unseren Kunden bieten wir ausschließlich frisch gepresstes steirisches Kürbiskernöl an. Für Marketing, Verkauf, Etikettierung und das Abfüllen des Kürbiskernöls bin ich zuständig, während mein Mann Josef die Verantwortung für Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern der Kerne trägt.“
Andrea Zurk aus St. Veit in der Südsteiermark ergänzte: „Durch ständige fachliche Weiterbildung erreichen wir bei unserem Kürbiskernöl kontinuierliche Spitzenqualität. Dabei werden meine Leistungen für den betrieblichen Erfolg anerkannt und geschätzt. Als Profiverkosterin und ausgebildete landwirtschaftliche Facharbeiterin bin ich für den Verkauf, das Marketing und das Abfüllen verantwortlich, teils wirke ich beim Pressen mit, während mein Mann Otto für die Außenwirtschaft zuständig ist.“
Anbau-Ausblick
Im Zuge der Prämierung wagte Franz Labugger als Obmann Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl bereits einen Ausblick in die bevorstehende Anbausaison: „Ersten Schätzungen zufolge wird heuer der Anbau um etwa 20 Prozent zurückgehen.“ Denn durch die sehr gute Ernte im Vorjahr und den rückläufigen Absatz bei Kürbiskernöl und Kernen sind die Lager aktuell noch voll.
Abschließend überraschte der Geschäftsführer der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, Reinhold Zötsch, noch mit zwei Innovationen: „Das Presskuchen-Mehl trifft mit seinem hohen Eiweiß-Gehalt den Zeitgeist der modernen Ernährung. Es zeichnet sich mit hochwertigen Inhaltsstoffen aus, gibt Gebäck einen leichten Grünton und einen nussigen Geschmack.“ In der Steiermark wird neuerdings mit einem mini Kernöl-Flascherl á la Gummibärli zugeprostet. Zötsch: „In jedem Fruchtgummi-Flascherl steckt das einzigartig nussige Aroma von echtem steirischen Kürbiskernöl. Perfekt zum Teilen oder Selbernaschen.“
Beitragsfoto: LK Steiermark/Stefan Kristoferitsch