Neues Bewusstsein für ein gutes Gehör

von NEUES LAND

Corona-Krise: Bei jedem Zweiten ist das Bewusstsein für ein gutes Gehör gestiegen, zeigt eine österreichweite Umfrage. Rund jeder Neunte bemerkte in der Corona-Krise Probleme beim Hören und Verstehen – vor allem Über-65-Jährige.

Die Corona-Krise hat auch das Kommunikationsverhalten verändert: Der persönliche Kontakt wurde großteils von Telefonaten und Video-Calls abgelöst, das war auch für die Ohren eine besondere Herausforderung. Rund 55 Prozent der Österreicher bestätigen, dass ihr Bewusstsein für ein gutes Gehör in Zeiten der fehlenden nonverbalen Kommunikation gestiegen ist. Rund jeder Neunte gibt an – es sind vor allem Über-65-Jährige –, Probleme mit dem Hören und Verstehen bemerkt zu haben, etwa beim Telefonieren oder Fernsehen.

Jeder Siebente ortete bei Angehörigen Probleme. Und mehr als jeder Zweite klagt über Verständigungsprobleme aufgrund des Mund-Nasen-Schutzes. Das zeigt eine neue repräsentative Umfrage des Hörakustikspezialisten Neuroth, die das Marktforschungsunternehmen Whitebox unter rund 800 Österreichern im Alter von 18 bis 76 Jahren online durchgeführt hat.

„Eine Hörminderung tritt meist schleichend ein. Sie wird daher leider oft lange nicht bemerkt oder verdrängt – im Schnitt bis zu zehn Jahre lang. Angehörige nehmen daher eine wichtige Rolle ein. Schätzungen zufolge geht man sogar davon aus, dass rund jeder fünfte Österreicher schlecht hört. Umso wichtiger ist es, entweder bei einem HNO-Arzt oder einem Hörakustiker egelmäßig einen Hörtest zu machen“, erklärt Hörakustik-Experte Lukas Schinko, Vorstandsvorsitzender von Neuroth.

Wie es Hörgeräteträgern während der Krise ergangen ist, hat Neuroth zusätzlich abgefragt – in Form einer telefonischen Kurzumfrage unter 200 Kunden, die noch während der Ausgangsbeschränkungen durchgeführt wurde. Auf die Frage, in welchen Situationen ihre Hörgeräte besonders geholfen haben, lauteten die häufigsten Antworten: beim Fernsehen und Radiohören (35 Prozent), beim Telefonieren (29 Prozent) und bei der direkten Kommunikation mit anderen Menschen (22 Prozent). Auch hat sich gezeigt, dass die durchschnittliche Tragedauer von Hörgeräten während der Krise gestiegen ist: Rund 10,5 Stunden haben Hörgeräteträger laut eigenen Angaben im Durchschnitt ihre Hörgeräte während der Ausgangsbeschränkungen täglich getragen, rund eine Stunde länger als sonst.

„Die Corona-Situation hat gezeigt, wie wertvoll ein gutes Gehör im Alltag ist. Hören ist ein Grundbedürfnis, zu dem jeder Zugang haben sollte“, resümiert Lukas Schinko.

Foto: Getty Images

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