„Mutig in die Zukunft!“

von Karl Brodschneider

Der jüngste Landesbauernrat des Steirischen Bauernbundes stand ganz im Zeichen wichtiger Veränderungen für die Landwirtschaft.

Zweimal in Jahr hält der Steirische Bauernbund seinen Landesbauernrat ab. Beim dieser Tage stattgefundenen Bauernparlament spielte die Sozialversicherungsanstalt der Bauern die Hauptrolle. Hier gibt`s nämlich eine weitreichende Reform. Durch die Fusion der Sozialversicherung der Bauern (SVB) mit der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) entsteht die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS).

„Wir haben diese Veränderung von selbst eingeleitet“, berichtete SVB-Österreich-Obfrau Theresia Meier. Sie ist eine niederösterreichische Bäuerin und gab den Anwesenden einen Einblick in den Stand der Verhandlungen. Anfang 2020 soll die neue Versicherung ihre Arbeit aufnehmen. „Wir sind in dieser Partnerschaft nicht die reiche Braut“, stellte Meier klar, „wir beide haben aber die Selbständigkeit als gemeinsamen Nenner und sind in die Verhandlungen weiter als alle anderen.“

Alle Sparten in einem Haus

In keiner anderen Lösung – die Bundesregierung will künftig nur mehr fünf statt bisher 21 verschiedene Sozialversicherungsanstalten – können bauernspezifische Elemente so gut bestehen bleiben wie in der Fusion mit der SVA. „Wir können aus der Reform klare Vorteile für unsere Kunden ziehen“, gab sich Meier überzeugt. Die SVS wird künftig für alle Selbständigen, Unternehmer und Bauern zum Allspartenträger, wo die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung unter einem Dach sind.

Für Bauernbund-Landesobmann Hans Seitinger ist die Sozialversicherungsreform nur ein Beispiel für viele Veränderungen in der bäuerlichen Lebenswelt. In seiner Rede nannte er folglich auch neue Formen in der Einkommensbildung und Kommunikation. Besonders spürbar für die Bauern sind aber die Auswirkungen des Klimawandels.

Klimawandel

Wie LK-Präsident Franz Titschenbacher – er ist auch Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes – ausführte, ist die Land- und Forstwirtschaft der Hauptbetroffene des Klimawandels. „Bis zum Ende dieses Jahrhunderts steuern wir auf eine Erderwärmung von drei bis fünf Grad zu“, warnte Titschenbacher und rief das vereinbarte Klimaziel von maximal zwei Grad Erwärmung in Erinnerung. „Am meisten bekommen das unsere Kinder und Enkel zu spüren“, lenkte er den Blick auf die Nachfolgegenerationen.

Eine seiner Hauptbotschaften lautete: „Ohne Biomasse gibt es keine Energiewende!“ Und er wies auch auf die Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung hin. Demnach will die Bundesregierung das Ziel erreichen, 100 Prozent des Stroms bis 2030 aus erneuerbarer Energie zu gewinnen.

Gesetze in Verhandlung

Zu den sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen für die Bauern gehören auch die Bau- und Raumordnungsgesetze. Diese werden in der Steiermark derzeit neu verhandelt. ÖVP-Klubobmann Karl Lackner bat die Anwesenden aber um eine realistische Einschätzung der erwarteten Ergebnisse. Die ÖVP stellt zwar den Landeshauptmann, stellt aber nur 14 der insgesamt 48 Landtagsabgeordneten. Für Hans Seitinger gibt es auf all diese neuen Herausforderungen nur eine Antwort: „Wir können diese Veränderungen nur bewältigen, wenn wir mutig sind, zusammenstehen und optimistisch in die Zukunft schauen!“

Beitragsbild: Arthur

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben