NEUES LAND widmet sich in einer neuen Serie den Marterln, Wegkreuzen und Kapellen. Für ihre Renovierung gibt es nun einen zusätzlichen Fördertopf.
Die Steiermark ist reich an Klein- und Flurdenkmälern, die unser Landschaftsbild prägen. Vor allem im 19. Jahrhundert sind viele Kreuze, Bildstöcke und Kapellen errichtet worden. Der nächste Bauschub erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg und auch in den letzten 20 Jahren wird wieder eifrig an neuen Glaubenszeichen gebaut. „Die Steiermark definiert sich über Flurdenkmäler und Kirchtürme als christliches Land und wäre arm, wenn wir solche Flurdenkmäler nicht hätten“, sagt Diözesanmuseum-Direktor Heimo Kaindl und betont: „Sie sind ein Stück Kulturgut. Man merkt das aber erst, wenn sie nicht mehr da sind. Darum ist es wichtig, sich darum zu kümmern.“
Zeichen des Glaubens
Meist wurden sie als Zeichen des Glaubens, des Andenkens, der Dankbarkeit oder der Freude errichtet oder sie haben, wie dies beispielsweise bei Grenzsteinen der Fall ist, eine rechtliche Funktion. Es gibt kaum einen Ort, der nicht zur Aufstellung eines Klein- oder Flurdenkmals als geeignet angesehen wurde. Darum sind diese stillen Zeugen unserer Geschichte auch überall zu finden. Vor allem an Weggabelungen, entlang von Pilgerwegen oder an Orten, wo sich einstens ein Unglück oder eine glückliche Fügung ereignet haben, stehen solche Denkmäler besonders häufig. Wie viele Kapellen, Bildstöcke, Kreuze, Pestsäulen und Grenzsteine es tatsächlich im Land gibt, ist nirgendwo erfasst. Die meisten Bauwerke befinden sich nämlich im Privatbesitz. Trotzdem ist Simon Koiner, Geschäftsführer der Volkskultur Steiermark, davon überzeugt, dass die Identifikation der Menschen mit solchen Flurdenkmälern sehr groß ist.
Kulturlandesrat Christopher Drexler betont die Bedeutung dieser Kleindenkmäler: „Sie zeigen das Wirken der Steirerinnen und Steirer in der Vergangenheit und geben Einblicke in das Erleben und Bewältigen alltäglicher und tiefgreifender Veränderungen. Sie sind Zeichen der Erinnerung und Ausdruck der tiefen Verbundenheit zu unserer Heimat.“ Das Kulturressort des Landes Steiermark unterstützt jetzt die Renovierung, Restaurierung und Revitalisierung von Flur- und Kleindenkmälern durch substanzerhaltende Maßnahmen nach den Standards der Baudenkmalpflege. Der Förder-Call richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch Institutionen und Körperschaften. Der Umsetzungszeitraum für die genehmigten Projekte erstreckt sich von 1. August 2022 bis längstens 31. Juli 2023. Insgesamt stehen 150.000 Euro für das Förderprogramm zur Erhaltung von Flur- und Kleindenkmälern in der Steiermark zur Verfügung. Pro Förderwerber sind es maximal 5000 Euro.
Inhalt der Förderung
+ Der Call für die Vergabe von Projekten zur Erhaltung von Flur- und Kleindenkmälern 2022-2023 hat den Themenschwerpunkt Renovierung, Restaurierung und Revitalisierung von Flur- und Kleindenkmälern durch substanzerhaltende Maßnahmen nach den Standards der Baudenkmalpflege.
+ Die Förderung richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Institutionen beziehungsweise Körperschaften.
+ Je Förderungswerber kann ein Ansuchen für ein Objekt eingereicht werden. Die Begutachtung der eingereichten Ansuchen erfolgt durch das Kulturkuratorium.
+ Der Förderungszeitraum für die eingereichten Projekte erstreckt sich vom 1. August 2022 bis längstens 31. Juli 2023.
+ Der Call umfasst eine Gesamtsumme von 150.000 Euro bei einer maximalen Förderungssumme pro Förderungswerber von 5000 Euro.
+ Die Einreichung ist noch bis 30. April 2022 möglich. Die Bekanntgabe der ausgewählten Projekte erfolgt bis Ende Juli 2022. Sämtliche Fristen werden ausnahmslos eingehalten, Fristversäumnisse führen zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren.
+ Als Ansprechpartnerin hinsichtlich der eingereichten Projekte steht das Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport/Referat Kulturelles Erbe und Volkskultur, Landhausgasse 7, 8010 Graz, Mag. Evelyn Kometter, 0316 877-3138, evelyn.kometter@stmk.gv.at; www.kultur.steiermark.at zur Verfügung.
Beitragsfotos: Land Steiermark, Fürbass, Brodschneider