Heute ist Weltumwelttag – ein internationaler Aktionstag, der seit seiner Ausrufung im Rahmen der ersten Weltumweltkonferenz in Stockholm im Jahre 1972 unter anderem Recycling, Umweltverschmutzung und -bewusstsein thematisiert. Auch für die Steiermark hat dieser Tag eine besondere Bedeutung, zumal sich die Grüne Mark mit seiner überaus hohen Recyclingquote von 61 Prozent international rühmen kann.
Wie jeder Aktionstag steht das heutige Datum in einem besonderen Zeichen. Und dieses ist derzeit vor allem für die Länder der Europäischen Union von hoher Relevanz: die Reduktion von Plastikmüll. Genauer geht es dabei um das Verbot von Einweggeschirr, Strohhalmen, Wattestäbchen und Ballonhaltern, das im Rahmen eines Gesetzesvorschlags von der EUKommission unlängst vorgestellt wurde. Anlass dazu ist der besorgniserregende Anteil an Mikroplastik-Abfällen in den Weltmeeren, der von Jahr zu Jahr zunimmt.
Landesrat Johann Seitinger: „In der Steiermark werden alleine durch die ‚gelbe Tonne‘ jährlich etwa 28.000 Tonnen Plastikmüll gesammelt. Ein sehr großer Teil davon wird der Kreislaufwirtschaft wieder zugeführt und wiederverwendet. Doch leider landet auch ein beträchtlicher Teil in der Natur. Die neue Richtlinie ist daher ein Schritt in die richtige Richtung.“
Tatsächlich ist die Steiermark ein Vorreiter auf dem Gebiet der Plastikmüllreduzierung – und das seit 2001. Mit Initiativen wie G’SCHEIT FEIERN werden beispielsweise jährlich rund 200 Veranstaltungen frei von Plastikartikeln wie Einweggeschirr und -besteck, Plastikflaschen oder Tischdecken organisiert. Auch im Rahmen des „großen steirische Frühjahrsputzes“ werden jährlich hunderttausende Kilogramm an Müll gesammelt und fachgerecht entsorgt.
Bis 2025 sollen mindestens 55% der Siedlungsabfälle in der EU recycelt werden. Für die Aufrechterhaltung und Steigerung der Recyclingquote ist man indes in der Steiermark bereits jetzt schon gerüstet. „Moderne Ressourcenparks werden eine zentrale Rolle in einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Nutzung des Abfalls spielen. Nachdem Österreich über keine Öl- oder anderen, wichtigen fossilen Ressourcen verfügt, müssen wir unseren Abfall intelligent verwerten. Dieses Kreislaufdenken macht uns zu einem starken Ressourcenland“, ist Landesrat Seitinger überzeugt.
Ebenfalls problematisch für die Umwelt ist schließlich der große Plastikanteil im Restmüll. Daher liege es laut Seitinger auch in der Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger, verstärkt auf die Mülltrennung zu achten. Denn es gibt keine teurere und aufwendigere Methode, Abfälle nachhaltig zu bewirtschaften, als den Müll ungetrennt zu sammeln und aufzubereiten.
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