Kammersekretär Ferdinand Kogler geht in Pension. Neuer Kammersekretär in Hartberg-Fürstenfeld ist Manfred Oberer.
Nach 40 Jahren Tätigkeit in der steirischen Landwirtschaftskammer geht Kammersekretär Ferdinand Kogler in Pension. Er ist in der oststeirischen Bauernschaft allseits bekannt und beliebt. Im Anschluss an seine letzte Bezirkskammer-Vollversammlung in der Fachschule Hartberg fand die offizielle Verabschiedung statt.
Mit dabei waren Kammerpräsident Franz Titschenbacher, LK-Vizepräsidentin Maria Pein, Kammerdirektor Werner Brugner und LAbg. Hubert Lang. Auch Bezirksbäuerin Maria Haas und die vormaligen Bezirkskammerobleute Sepp Lind, Hans Reisinger, Kurt Tauschmann und Friederike Hammerlindl fanden sich ein. In den Ansprachen wurde Kogler als verlässlich, konstruktiv kritisch, entscheidungsfreudig und fleißig gelobt. Sein Fachwissen, seine direkte Art und klare Sprache machten ihn auch bei den Bauern beliebt.
Weiz, Leibnitz, Hartberg
Ferdinand Kogler – er wohnt in Dechantskirchen und bläst im dortigen Musikverein die Tuba – diente unter elf Bezirkskammerobmännern und vier Präsidenten. Er begann 1979 als Beratungsassistent in der Bezirkskammer Weiz, war dann Betriebsberater in Leibnitz und Hartberg. 1991 wurde er Kammersekretär in Weiz. 1995 wechselte er wieder in die Bezirkskammer Hartberg und übernahm nach einem Jahr Betriebsberater die Führung der Bezirkskammer. In dieser Funktion folgte er Hans Posch nach. Ab Juli 2012 war er dann Kammersekretär in der zusammengelegten Bezirkskammer Hartberg-Fürstenfeld.
Kogler fasst seine Schwerpunkte als Kammersekretär zusammen: „Die Führung der Dienststelle mit rund 25 Mitarbeitern, die Beratung der Landwirte in rechtlichen, sozialrechtlichen und steuerlichen Fragen waren meine Hauptaufgaben. Durchschnittlich waren pro Jahr rund 1000 Vorsprechende zu betreuen.“
Als Kammersekretär hatte er viele besondere Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählte die Umstellung auf das Agrarsystem der EU im Jahr 1995. Weiters waren das der Kammerzu- und -umbau in den Jahren 2000 und 2001 sowie diverse Grundablösen. Diese betrafen den Bau der Gasleitung, der Starkstromleitung und der Hartberger Umfahrung. Aber auch die Zusammenführung der beiden Bezirkskammern Hartberg und Fürstenfeld im Jahr 2012 war eine große Herausforderung. Gleiches gilt für die Aufgaben- und Strukturreform in den Jahren 2018 und 2019.
Neuer Kammersekretär wird Manfred Oberer. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und wohnt in der Gemeinde Feistritztal. Er ist seit 20 Jahren in der Landwirtschaftskammer Steiermark angestellt. Neben der Führung von Arbeitskreisen lag seine fachliche Spezialisierung in der betriebswirtschaftlichen Betreuung der Betriebe.
Vielfältiger Agrarbezirk
Der Agrarbezirk Hartberg-Fürstenfeld ist sehr groß und vielfältig. Mit 5210 Betrieben nach der Betriebszählung 2010 und aktuell 2823 Mehrfachantragstellern beträgt der Anteil in der Steiermark 12,5 Prozent. Die Betriebe bewirtschaften mit 101.292 Hektar rund 7,1 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen im steirischen Vergleich liegt bei 46.182 Hektar. Rund 25 Prozent der steirischen Ackerfläche, also 30.700 Hektar, werden im Bezirk kultiviert.
Hartberg-Fürstenfeld ist der stärkste Rinderbezirk und der zweitgrößte Milchbezirk im Land. Bei den Schweinehaltern hält Hartberg-Fürstenfeld in der Bezirkswertung den dritten Platz. Eine Spitzenposition in Österreich gibt es bei Geflügel. Mit rund 1.037.000 Legehennen beziehungsweise Mastelterntieren (Bruteiererzeugung) ist Hartberg-Fürstenfeld das Legehennenzentrum von Österreich.
Beitragsfotos: Alfred Mayer