Eine emotionelle Wahl

von Karl Brodschneider

Eduard Zentner setzt im Landarbeiter-Wahlkampf auf das Thema gerechte Pensionen und auf möglichst viele Kontakte zu den Mitgliedern.

Der Terminkalender von Landarbeiterkammer-Präsident Eduard Zentner ist voll. Das hat seinen guten Grund. Die Landarbeiterkammerwahl steht ins Haus. Zwei Monate lang tourt der Ennstaler täglich zu Forst- und Landwirtschaftsbetrieben, Gärtnereien und Lagerhäusern bis hin zu Bezirkskammern und will dabei in persönlichen Gesprächen mit möglichst vielen Menschen in Kontakt kommen. „Auf diesem Wege komme ich mit rund 6000 Mitgliedern zusammen“, rechnet Zentner hoch.

Bei der Landarbeiterkammerwahl – sie findet vom 22. November bis 6. Dezember statt – sind über 10.500 Frauen und Männer wahlberechtigt. Dabei will Zentner als Spitzenkandidat der ÖAAB-FCG-Liste von möglichst vielen Mitgliedern gewählt werden. Die Messlatte ist extrem hoch. Bei der letzten Landarbeiterkammerwahl im Jahr 2012 – damals führte Christian Mandl die Liste ÖAAB-FCG an – erhielten die „Schwarzen“ 85,6 Prozent der Stimmen und 18 der insgesamt 21 Mandate in der Kammervollversammlung.

Wahlberechtigte

Auffallend ist, dass die Anzahl der Wahlberechtigten seither extrem stark gestiegen ist. Im Jahr 2012 waren es 7960 Personen, diesmal dürfen 10.514 Personen wählen. Das ist ein Plus von über 32 Prozent. Warum die Anzahl der Kammermitglieder steigt, erklärt Kammeramtsdirektor Johannes Sorger: „In der Summe gibt es zwar immer weniger land- und forstwirtschaftliche Betriebe, dafür werden diese größer und arbeiten immer mehr mit Fremdarbeitskräften. Die Saisonarbeitskräfte – zum Beispiel in Obst- und Gemüsebaubetrieben – nehmen ebenso ständig zu wie die geringfügig Beschäftigten.“

Im Wahlkampf setzt Zentner auf den weiteren Ausbau der Landarbeiterkammer als Servicestelle und fordert gerechte Pensionen. „Wenn im roten Wien die im Magistrat und in stadtnahen Betrieben Beschäftigten durchschnittlich mit 54 Jahren in Pension gehen, dann ist das für alle in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Menschen eine Verhöhnung“, ist Zentner erzürnt.

Briefwahl

Die Landarbeiterkammerwahl wird in der Steiermark ausnahmslos als Briefwahl durchgeführt. In diesen Tagen erhalten alle Wahlberechtigten die Wahlunterlagen auf dem Postweg zugesandt. Das Rückkuvert mit dem Stimmzettel muss bis spätestens 6. Dezember an die Wahlbehörde zurückgeschickt worden sein. Noch am selben Tag steht das Endergebnis fest. „Dann werde ich wohl auch wieder mehr Zeit für meine Frau und meine zwei Kinder haben“, freut sich Zentner, fügt aber sofort hinzu: „Aber bis dahin werde ich noch mit vollem Einsatz wahlkämpfen!“

Beitragsbild: LAK

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben