Am Dach der Welt

von NEUES LAND

Eine Sonderausstellung im Schloss Trautenfels widmet sich den steirischen Bergpionieren. Mit Hilfe virtueller Realität können Sie dabei den Mount Everest sogar selbst besteigen.

Die Steirer und „die Bergʼ“ – eine beliebte Kombination! Die Sonderausstellung führt uns daher im Schloss Trautenfels, am Fuß des imposanten Grimmings, vom Alpenbogen aus bis nach Asien, in die faszinierenden Gebirge des Himalaya, des Karakorum und des Hindukusch. Originale Ausrüstungsgegenstände, Installationen und 3-D-Animationen zeigen die Welt der steirischen Extrembergsteiger, die seit den 1950er-Jahren bis heute dabei waren, als es galt, die höchsten Gipfel der Erde zu erobern.

Schloss Trautenfels mit Berg im Hintergrund

Das Schloss Trautenfels bietet am Fuß des imposanten Grimmings ein schönes Panorama. Foto: Christoph Huber

Bergpioniere

Angefangen hat es eigentlich vorrangig mit den Briten, die das Bergsteigen in den Alpen vor rund 200 Jahren zur anerkannten Freizeitbeschäftigung machten. Davor galten Berggipfel als Wildnis, die eher zu meiden war, wenn man nicht als Kristallsucher oder Jäger einen Grund hatte, sie aufzusuchen. In der Obersteiermark und in weiteren Teilen des damals österreichischen Alpenraums war es Erzherzog Johann, der bereits im 18. Jahrhundert die weitgehend unbekannten Gebiete seiner Heimat erkundete, stets auf der Suche nach neuem Wissen.

Doch die allerhöchsten Gipfel der Erde, die Sieben- und Achttausender, blieben noch lange unerforscht und damit unbestiegen. Erst als man sie sehr viel später in Zentralasien entdeckte und auch erkannte, dass der Aufenthalt an diesen unwirtlichen Orten für Menschen unmöglich schien, entwickelte sich eine Faszination und eine Begeisterung, diesem fremden „Lebensraum“ große Aufmerksamkeit zu schenken. Das scheinbar Unmögliche ist aber genau jene Triebfeder, die uns Menschen erst recht motiviert, sich damit auseinanderzusetzen. Es gab in weiterer Folge über einen langen Zeitraum hinweg viele Initiativen, das „Dach der Welt“ zu erforschen, und später immer wieder Versuche, den „Dritten Pol“ – wie der Mount Everest auch genannt wird – zu erreichen.

Virtuelle Realität

Die Originalobjekte der Ausstellung sind authentische Zeugen dieser durchaus als Epochen des Höhenbergsteigens zu bezeichnenden Phasen und der sich „auf höchster Ebene“ mit großer Unternehmungslust bewegenden Pioniere! Auf Touch-Screen-Monitoren sind die steirischen Expeditionsunternehmungen im Detail abrufbar. Und eine VR-Brille ermöglicht es, virtuell über die Südroute den Mount Everest zu erklimmen.

„Die Sonderausstellung Gipfelstürmen! im Schloss Trautenfels möge allen Besucherinnen und Besuchern das „Dach der Welt“ näherbringen und zu verstehen helfen. Ein konzentrierter Blick darauf kann schöne Begegnungen, emotionale „Bewegungen“ und erlebenswerte Erfahrungen vermitteln. Begleiten Sie uns auf eine Reise in diese Welt, zunächst mithilfe Ihrer Fantasie!“

Robert Schauer, Kurator der Sonderausstellung „Gipfelstürmen!“ war mit Wolfgang Nairz und Horst Bergmann aus Innsbruck unter den ersten Österreichern, die am 3. Mai das „Dach der Welt“ erstiegen.

Zur Ausstellung

Öffnungszeiten:

13. April bis 31. Oktober 2019

Täglich von 10 bis 17 Uhr

Tel.: 03682 22233

trautenfels@museum-joanneum.at

www.schloss-trautenfels.at

 

Beitragsbild: Robert Schauer

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben