Bäuerin der Woche: Monika Tement

von NEUES LAND

Ihre Weinkunden kommen aus der ganzen Welt. Dabei kommt der Südsteirerin Monika Tement auch ihr FH-Studium „Internationales Management und Marketing“ zugute. Porträt von Roman Bruckner.

 

Nach dem abgeschlossenen Studium und Aufenthalten im Ausland war das Ziel von Monika Tement eine internationale Karriere. Aber die Liebe hat alles geändert. Durch die Heirat mit Armin Tement ist sie Teil eines der bedeutendsten Weingüter Österreichs geworden. Seither lebt sie mit ihrer Familie am Betrieb in Berghausen, direkt an der slowenischen Grenze.

Aufgewachsen ist die selbstbewusste Südsteirerin in Allerheiligen bei Wildon. Nach dem Gymnasium und der Handelsakademie in Leibnitz hat sie an der FH Joanneum in Graz „Internationales Management und Marketing“ studiert. Vorher und dazwischen war sie immer wieder im Ausland. Aber dann ist ihr zukünftiger Ehemann auf den Plan getreten. Der Betrieb Tement ist ein großer Familienbetrieb und sie hat sich gleich sehr gut aufgenommen gefühlt. Sie mit Mann Armin, die Schwiegereltern Manfred und Heidi sowie Schwager Stefan bilden ein tolles Team. „Jeder hat seinen eigenen Aufgabenbereich, wir könnten aber sicher noch ein paar Tements brauchen“, erzählt sie mit Freude und denkt dabei wahrscheinlich an ihre beiden Kinder Josefine und Johann. Bei den Kindern helfen auch ihre eigenen Eltern häufig mit.

Ständig dazugelernt

Der Weinbau war für sie am Anfang komplettes Neuland, aber mit ihrer Energie und Lernbereitschaft hat sie sehr schnell gelernt. Heute weiß die Autodidaktin über alle Bereiche sehr gut Bescheid. Ihr Hauptaufgaben im Betrieb sind die Verwaltung und Vermarktung. Damit ist sie sehr viel im Büro. Dort sitzt sie aber nicht im Kostüm, sondern eher in der Arbeitskleidung für den Betrieb. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen: von der Buchhaltung und dem Personalwesen über die Betriebsaufzeichnungen bis hin zum großen Bereich der Vermarktung. Gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter managt sie auch die Sparte Gästebeherbergung in den Winzerhäusern.

Sauvignon Blanc

Der Weinbaubetrieb Tement umfasst etwa 100 Hektar Rebfläche der Sorten Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Morillon, Welschriesling, Gelber Muskateller. Die Hauptsorte Sauvignon Blanc macht 60 Prozent aus, der Rotwein hingegen nur zwei Prozent. Die Flächen sind auf mehrere Lagen verteilt und werden seit 2018 anerkannt biologisch dynamisch bewirtschaftet. Begonnen wurde mit dem biologischen Landbau bereits 2005, bei einer so großen Fläche ist das eine enorme Herausforderung. Aber ihr Ehemann Armin, der die Kellerei leitet, ist überzeugt, dass sich damit die höchste Qualität erzielen lässt.

Im Betrieb arbeiten 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Zur Lesezeit sind es sogar 200. Im großen Keller stehen acht Pressen, damit die Trauben schnell frisch verarbeitet werden können. Dafür geht es dann in der Weinbereitung umso langsamer. Nach Spontangärung werden die Weine ohne chemische und technische Hilfsmittel nach langer Reife als reines Naturprodukt in die Flaschen gefüllt. Diese Art der Weinbereitung kann man nur mit sehr viel Erfahrung und Feingefühl betreiben. Beides haben die Tements. Wenn man dann so einen sieben Jahre gereiften Sauvignon Blanc verkostet, hat man das Gefühl, ein Kunstwerk zu genießen.

Bildende Kunst

Die Nähe zur bildenden Kunst ist auch eine Leidenschaft von Monika Tement. Im ganzen Haus hängen anspruchsvolle Bilder von modernen Künstlerinnen und Künstlern. Ihre Lieblingsmalerin ist Denis Rudolf Frank, ein farbenprächtiges Bild von ihr hängt beim Büroeingang.

Für Hobbys und Reisen bleibt wenig Zeit. Zweimal pro Woche läuft sie durch die schöne Weinlandschaft. Und da 80 Prozent der Kunden Gastronomen sind, ist deren Betreuung manchmal auch eine schöne Reise.

 

Zur Person

Monika Tement (39) wohnt in Zieregg 13, 8461 Ehrenhausen. Sie ist verheiratet mit Armin Tement und hat zwei Kinder. Der international bekannte Betrieb umfasst 100 Hektar Weingartenfläche, zählt 50 Mitarbeiter und hat zehn Traktoren und acht Pressen. www.tement.at

 

 [© Bruckner]

 

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