Kein leichtes Käferbohnen-Jahr

von NEUES LAND

Trockenheit im Frühsommer und Dauerregen im November setzten der Käferbohne ordentlich zu. Die Ernte ist so spät wie noch nie.

Die Käferbohne mag es bekanntlich nicht zu heiß und zu trocken. Besonders im Frühsommer reagiert sie auf diese klimatischen Bedingungen mit einem geringen Fruchtansatz oder sogar dem Abwurf bereits befruchteter Hülsen. So auch in diesem Jahr. Franz Wagnes, Leiter der Feldproduktion bei der Alwera AG in St. Ruprecht an der Raab, zum Witterungsverlauf im heurigen Käferbohnen-Jahr: „Heuer hatten wir aufgrund der Trockenheit einen extrem späten Fruchtansatz. Wäre nun der Frosteinbruch früher gewesen, hätten die Bohnen nicht die nötige Reifedauer bekommen. Große Ernteeinbußen wären die Folge gewesen. So können wir mit leicht unterdurchschnittlichen Erträgen rechnen, die sich räumlich aber deutlich unterscheiden können. Die Anbaugebiete um Bad Radkersburg waren am stärksten von der Hitze betroffen.“

Der späte Fruchtansatz und der Dauerregen im November, der ein Befahren der Äcker teils unmöglich machte, führt in diesem Käferbohnen-Jahr zum mit Abstand spätesten Erntetermin in der Steiermark. Erst Anfang Dezember ging es bei vielen Betrieben richtig los. „Das ist ziemlich genau ein Monat später als üblich. Das hat es noch nicht gegeben“, ergänzt Wagnes.

Qualitätsprobleme

Ein weiterer Effekt, der durch den vielen Regen im Herbst hervorgerufen wurde, zeigt sich erst beim Trocknen der Bohnen. Wagnes erklärt: „Die großen Niederschlagsmengen haben die Bohnen richtig aufgeweicht. In Kombination mit der teils schlechten Reife, entstehen beim maschinellen Trocknen Risse in vielen Bohnen. Diese müssen dann aussortiert werden. In Summe haben wir zwar durchschnittliche Hektarerträge am Feld, diese Probleme beim Trocknen führen aber zu einer deutlichen Reduktion der Qualitätsware.“ In Summe werden aber sicher genug Käferbohnen für die Vermarktungssaison da sein. Fritz Rauer, Obmann der Steirischen Gemüsebauern, sieht in den etwas geringeren Erntemengen die Möglichkeit, Überbestände abzubauen. „Nach den schwachen Jahren vor 2016 haben wir in den letzten Jahren durch hohe Erträge Lagerbestände aufgebaut. Durch die etwas geringeren Mengen heuer lassen sich für 2020 sehr wahrscheinlich wieder höhere Preise erreichen“, so Rauer.

Herkunft

Seit 2016 ist steirische Qualitätsware am Gütesiegel „Steirische Käferbohne g.U.“ – das heißt „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ – erkennbar. Dieses Qualitätssiegel garantiert die Herkunft und Verarbeitung der Käferbohne in der Steiermark und darf nur von zertifizierten Käferbohnenbetrieben geführt werden. Eine fortlaufende Nummer auf der Banderole sichert für den Konsumenten die Rückverfolgbarkeit bis zum Acker des Produzenten. 2019 wurden 515 Hektar zertifizierte Ware angebaut.

Beitragsbild: Alwera

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