EU-Parlamentarierin Simone Schmiedtbauer stimmte sich mit den beiden EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann und Norbert Lins ab.
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 fällt in eine entscheidende Zeit für unsere Bäuerinnen und Bauern. Wichtige Weichenstellungen für die Landwirtschaft und unseren ländlichen Raum stehen an.
„Die enge und persönliche Abstimmung im Europaparlament mit meinem deutschen Kollegen Norbert Lins, Vorsitzender des Agrarausschusses, und meinem Südtiroler Kollegen Herbert Dorfmann, unserem Agrarsprecher in der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, ist dafür besonders wichtig“, sagt Simone Schmiedtbauer. Sie ist Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament. In dieser Woche führte sie ein Koordinierungsgespräch mit dem Deutschen Norbert Lins und dem Südtiroler Herbert Dorfmann.
Übergangsperiode
„Wir brauchen eine zweijährige Übergangsperiode für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), damit eine neue GAP im Sinne von uns Land- und Forstwirten und der Bevölkerung im ländlichen Raum sinnvoll und zielführend fertig verhandelt und umgesetzt werden kann“, sagte Schmiedtbauer. Und weiter: „In dieser Krise haben wir gelernt, schnell zu handeln, wenn Bedarf besteht, sich aber auch Zeit zu nehmen für die Dinge, die tiefgreifende Vorbereitung brauchen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir niemanden auf unserem gemeinsamen Weg zum europäischen Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verlieren. Noch stellt sich die Kommission aber hier quer und besteht auf nur einem Übergangsjahr – das muss sich noch ändern.“
Widersprüche
Eines ist für die steirische EU-Abgeordnete klar. Sie betont: „So bald wie möglich brauchen wir einen Beschluss über das neue EU-Langzeitbudget für 2021-2027. Daran hängt die GAP-Reform und der Neustart nach der Coronakrise. Und wir müssen Zielkonflikte in den Green-Deal-Strategien zu Farm to Fork und dem Erhalt der Artenvielfalt ausräumen. Die Lebensmittelversorgungssicherheit verträgt sich nicht mit der Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemitteln ohne Alternativen, die Stilllegung von Anbauflächen nicht mit der Reduzierung der Importabhängigkeit und die Ausbreitung der Wölfe nicht mit nicht dem gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung. Reformen müssen umsetzbar und sinnvoll sein.“
Abschließend sagt Schmiedtbauer: „Wir alle wollen Europa aus der Krise führen. Die aktuell schwierigen Umstände können durchaus auch eine Chance sein, Europa nachhaltiger und krisensicherer wiederaufzubauen. Dafür ist eine gut funktionierende und nachhaltige Landwirtschaft mit gesunden Betrieben ein wichtiger Baustein. In den kommenden sechs Monaten müssen wir die Weichen richtig stellen!“
Beitragsfoto: Büro Schmiedtbauer