Wahlentscheidend war das Duell nicht

von Karl Brodschneider

Das erste und voraussichtlich einzige TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump wurde im Vorfeld zur wahlentscheidenden Auseinandersetzung hochstilisiert. Das hatte es vielleicht werden können, wenn Trump jegliche Haltung verloren hätte und die Emotionen mit ihm durchgegangen wären oder wenn Harris ein unerwartetes Missgeschick passiert wäre und sie Trump gegenüber völlig eingeschüchtert gewirkt hätte. Beides ist nicht eingetroffen, und beide haben ersten Analysen zufolge eher ihre eigenen Wählergruppen bedient.

Trump sah die USA mit einer Demokratin als Präsidentin dem Untergang geweiht und warf Harris vor, an der hohen Inflationen, den steigenden Arbeitslosenzahlen und der ungebremsten Einwanderung schuld zu sein. Harris wiederum beschuldigte ihr Gegenüber, sich nur für die Reichen einzusetzen, den Amerikanerinnen das Recht zur Abtreibung vorzuenthalten, den Klimawandel nicht ernst zu nehmen und Lügen zu verbreiten.

Fest steht, dass Trump diesmal nicht so wie beim TV-Duell der beiden Spitzenkandidaten Ende Juni als klarer Sieger hervorgegangen ist. Damals hieß sein Kontrahent Joe Biden. Dieser zog sich nach seiner desaströsen Performance aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurück und überließ Harris das Feld. Diese holte sich zu Beginn der TV-Konfrontation einen Überraschungspunkt, als sie auf Trump zuging und ihm die Hand zum Gruß entgegenhielt. Nach vielen Unfreundlichkeiten und 90 harten Minuten gingen die beiden zum Schluss aber ohne Händeschütteln auseinander.

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