Eigentlich geht es bei der derzeit stattfindenden UN-Klimakonferenz in Aserbeidschan ums Geld und weniger ums Weltklima. Grundsätzlich ist man sich zwar einig, dass die Industriestaaten in höherem Maße für den Klimawandel verantwortlich sind. Daher sind die Entwicklungsstaaten bei deren Kampf gegen den Klimawandel und bei der Anpassung an klimabedingte Veränderungen zu unterstützen. Doch wer sind künftig die Einzahler und Empfänger? Unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump könnten sich die USA schon bald aus sämtlichen Vereinbarungen vertschüssen. Und ob sich ehemalige Schwellenländer wie Indien, China, Brasilien und die Golfstaaten in Zukunft freiwillig als Einzahler und nicht mehr als Empfänger sehen, darf ebenso angezweifelt werden.
Dem Weltklima dürfte dieses Ringen um die Finanzierung ziemlich egal sein. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus geht davon aus, dass heuer die globale Durchschnittstemperatur erstmals 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen wird. Seit Juni 2023 wurde in jedem Monat ein neuer globaler Rekord bei der Durchschnittstemperatur gemessen. Der Meeresspiegel steigt wegen der Ausdehnung des wärmeren Wassers und der Eisschmelze ständig. Im vergangenen Jahr haben die Gletscher weltweit mehr Eis verloren als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Die Folgen sind immer mehr rekordverdächtige Niederschläge in kürzester Zeit, tropische Wirbelstürme am laufenden Band, die unaufhörliche Dürre und wütende Waldbrände. Ist das schon ein Vorgeschmack auf unsere Zukunft?