Ein Gegenmittel gegen Spätfröste im Obstbau sind Beregnungen. Diese sind teuer. Das Land Steiermark erhöht dafür die Förderungen.
Aufgrund der Erfahrungen in den letzten zehn Jahren steht fest, dass es im heimischen Obstbau ohne ausreichenden Schutz vor den ständig wiederkehrenden Spätfrösten nicht mehr geht. Auch heuer haben die Frosttage Ende April wieder zu einer Mini-Ernte geführt. Diese wird mit 59.000 Tonnen beziffert. Ähnlich gering war sie 2016 mit 40.000 Tonnen und 2017 mit 67.000 Tonnen. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wurde mit 195.000 Tonnen die historisch größte Ernte eingebracht. Im Vorjahr belief sie sich auf 121.000 Tonnen.
Um die steirischen Obstbaubetriebe zu stärken und gleichzeitig die Eigenversorgung mit Äpfeln zu sichern, wird Landesrätin Simone Schmiedtbauer die Investförderung für Bewässerungsanlagen mit einem Landes-Top-Up auf 65 Prozent erhöhen. „Wir nehmen als Land Geld in die Hand, um unseren Familienbetrieben – dort wo es möglich ist – bei der Errichtung von Teichen und Bewässerungssystemen unter die Arme zu greifen. Es hat sich gezeigt, dass die Frostberegnung das beste Mittel zur Klimawandelanpassung ist, das wir zur Verfügung haben“, sagt Schmiedtbauer.
Erfahrungen aus der Praxis
Die Landesrätin wartet auch mit Zahlen auf. Auf den 400 Hektar frostberegnete Obstgärten – das entspricht acht Prozent der Gesamtfläche – wurden heuer 25.000 Tonnen oder 42 Prozent der steirischen Ernte eingebracht. Umgekehrt heißt das, dass auf 92 Prozent der Apfelkulturen ohne Frostberegnung nur 58 Prozent oder 34.000 Tonnen geerntet werden konnten.
Die erhöhte Investförderung wird ab dem 1. Jänner 2025 gelten. Eine besondere Unterstützung gibt es außerdem für Gemeinschaftsteiche. Sie werden mit 70 Prozent der Kosten gefördert. Außerdem investiert das Land Steiermark weiter in die Versuchsstation in Haidegg, um bei der richtigen Sortenwahl und bei neuen Technologien wie Agriphotovoltaik zu forschen.
Immer weniger Obstbauern
Die schwierige Lage im steirischen Obstbau zeigt schon massive Auswirkungen. Die Zahl der Produzenten ist auf 950 zurückgegangen. Vor sieben Jahren waren es noch 1116. Im selben Zeitraum ist auch die Anbaufläche um 1000 Hektar auf 4900 Hektar gesunken. Manfred Kohlfürst, Obmann der steirischen Obstbauern, sieht den „steirischen Obstbau an der Kippe“.
[© Strobl]