Dass Franz Titschenbacher seine Funktionen als Kammerpräsident und Bauernbund-Landesobmann zurücklegt, ist eine Überraschung, wurde von ihm aber lang und gründlich vorbereitet.
Sowohl an der Spitze der steirischen Landwirtschaftskammer als auch des Steirischen Bauernbundes kommt es zu einem Wechsel. Nach elfjähriger Tätigkeit als Kammerpräsident wird der Ennstaler Franz Titschenbacher sein Amt in der nächsten Kammervollversammlung im März an den Murtaler Andreas Steinegger übergeben. Titschenbacher begründete seine Entscheidung damit, dass er sich schon vor einem Jahr mit der Frage der kommenden LK-Wahl im Jänner 2026 zu auseinandersetzen begonnen habe. Dabei sei er zum Schluss gekommen, dass er – im vorigen Jahr 60 Jahre alt geworden – nicht mehr als Spitzenkandidat kandidieren werde. Daher sei ihm eine rechtzeitige Weichenstellung ganz im Sinne einer bäuerlichen Hofübergabe sehr wichtig gewesen. Seine Obmann-Funktionen im Biomasseverband und im Raiffeisenverband wird Titschenbacher weiterhin ausüben.
Steinegger hat jetzt ein Jahr Zeit, sich in seine neue Funktion hineinzuarbeiten. Der 54-jährige Milchviehbauer und Forstwirt ist seit 2016 Kammerobmann von Leoben. Zudem ist er Landeskammerrat, Aufsichtsrat im Waldverband Steiermark und Obmann des Waldverbandes in seinem Heimatbezirk. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern und zweifacher Großvater. Steinegger wird in Hinkunft zusammen mit Vizepräsidentin Maria Pein das Führungsteam in der Landeskammer bilden.
Titschenbacher gibt auch seine Funktion als Obmann des Steirischen Bauernbundes ab. Diese hatte er 2023 nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden vom damaligen Landesrat Hans Seitinger übernommen. Seine Nachfolgerin wird Landesrätin Simone Schmiedtbauer. Somit wird sie in der 125-jährigen Geschichte des Steirischen Bauernbundes die erste Frau an der Spitze dieses Bundes sein. Ihre Wahl zur Landesobfrau wird beim nächsten Landesbauernrat im März erfolgen.
[© Nadja Fuchs]