Gibt es zukünftig noch Alternativen?

von Karlheinz Lind

Wer in diesen Tagen und Wochen aufmerksam durch die Lande fährt, wird eine sehr frühe Laubverfärbung bei den heimischen Eichen beobachten können. Leider ist nicht der bevorstehende Herbst der Grund dafür, sondern die Amerikanische Eichennetzwanze. Sie ist zwischen drei und vier Millimeter groß, hell bräunlich glänzend gefärbt und ihre fast durchsichtigen Flügel sind netzartig strukturiert. Sie verursacht in ihrem europäischen Verbreitungsgebiet großflächige Schädigungen bei Eichen.

Doch woher stammt sie? Die Eichennetzwanze wurde aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt und erstmals im Jahr 2000 in Italien entdeckt. Seit dem Auftreten in Ungarn und Kroatien im Jahr 2013 hat die Amerikanische Eichennetzwanze in diesen Ländern großflächige Schädigungen verursacht. Jährlich führen die in Massen auftretenden Wanzen zu starken Schädigungen an den Blättern der Eichen, die in den Hauptbefallsgebieten zum vollständigen Verlust der Assimilationsmasse im Laufe des Sommers führen. Nun ist dieser gefährliche Schädling auch flächig in der der Steiermark zu finden, Bekämpfungsmaßnahmen gibt es keine.

Im Hinblick auf den Klimawandel muss die Waldbewirtschaftung angepasst werden, große Hoffnungen werden auf die Eichenarten gesetzt. Aber auch Eichen sind, wie die Amerikanische Eichnetzwanze zeigt, nicht gegen Schädlingen gefeit. Je mehr klimafitte Eichen gepflanzt werden, desto häufiger ist mit dem Auftreten dieses Schadinsektes zu rechnen. Somit wird für die heimischen Forstwirte auch die Baumartenauswahl immer schwieriger, hat man doch so große Hoffnung auf die Eiche gesetzt.

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben