Die Woche nach der Landtagswahl bot viel Raum für Spekulationen. Der Wahlsieger FPÖ, in der Person von Mario Kunasek, wurde umgarnt von willigen Koalitionspartnern. Aus internen FPÖ-Kreisen war immer wieder zu hören, dass vor allem der Wunsch aus Wien anhängig wäre, doch mit der SPÖ zu koalieren. Damit hätte einerseits Kickl seinem Widersacher Nehammer eines auswischen können, andererseits wäre dadurch bundespolitisch der Bann der SPÖ gegen die FPÖ gebrochen worden, und das wäre gerade für die Wahlen in Burgenland und in Wien brisant.
Es ist wohl dem Verhandlungsgeschick von Christopher Drexler geschuldet, dass trotz der sozialistischen Versuchung die ÖVP zum Zug gekommen ist und aussichtsreiche Verhandlungen begonnen werden konnten. Weiters spricht das aber auch für den Weitblick von Mario Kunasek, der nicht auf die Zurufe aus Wien und die bundespolitischen Auswirkungen gesetzt hat, sondern dem das Wohl der Steiermark eine wichtigere Angelegenheit ist. Es gehört ja auch zum guten Ton, dass zuerst der Erste mit dem Zweiten verhandelt.
Die Verhandlungsgebiete wurden in sieben Themencluster eingeteilt, die in sieben Tagen abgearbeitet werden. Schon die Aufteilung der Cluster scheint wohl durchdacht und wird wahrscheinlich den künftigen Ressortverteilung entsprechen. Anschließend gibt es noch einen Koordinierungstag und die Aufteilung der Ressorts.
Mit 13. Dezember soll die neue Landesregierung stehen, um dann am 18. Dezember bei der konstituierenden Sitzung des Landtages bereits angelobt zu werden. Das ist ein wahrlich ambitionierter Verhandlungsplan mit klaren Zielvorgaben. Ein ganz wichtiges Ziel des Steirischen Bauernbundes ist der Verbleib des Agrarressorts in der Hand unserer bewährten Landesrätin Simone Schmiedtbauer, vielleicht sogar erweitert um verwandte Themenbereiche.