NEUES LAND: Die neue Landesregierung ist bereits mit vielen Beschlüssen und Projekten an die Arbeit gegangen. Worauf werden Sie in den ersten Monaten einen besonderen Schwerpunkt legen?
Manuela Khom: Auf den Bürokratieabbau! Ich bin froh, dass wir uns relativ rasch darauf einigen konnten, den Abbau der Bürokratie ganz oben auf unsere Agenda zu setzen. Wir erleben es viel zu oft, dass Leistungsbereitschaft, Unternehmergeist und Kreativität durch unnötige Formulare und Vorschriften ausgebremst werden. Weniger Bürokratie, mehr Vereinfachung und Digitalisierung, das ist ein wichtiges Ziel für die nächsten Monate. Das gilt nicht nur für die Wirtschaft, sondern insbesondere auch für die Landwirtschaft.
Sie kommen aus dem Bezirk Murau und wissen daher um die vielen Herausforderungen im ländlichen Raum. Was brauchen unsere Regionen, um in der Entwicklung nicht abgehängt zu werden?
Der ländliche Raum lebt vor allem von der Infrastruktur. Wenn die Straße nicht ausgebaut ist, kein Internet funktioniert und die Ortskerne aussterben, wird es schwer, den ländlichen Raum lebendig zu halten. Daher bin ich sehr froh, dass wir uns in der Landesregierung zum Ausbau genau dieser Infrastruktur bekennen. Bei der Regierungsklausur Anfang Februar haben wir uns etwa mit einer klaren Forderung an die Bundesregierung gewandt, den Lückenschluss von S36 und S 37 endlich voranzubringen. Da geht es um wichtige Verbindungsstrecken, um das obere Murtal vernünftig anzubinden und weiterhin attraktiv zu halten. So gibt es in jeder Region andere Gegebenheiten und Herausforderungen. Eines ist aber überall gleich, dass wir unsere ländlichen Regionen nicht im Stich lassen werden.
Als Mitglied der Landesregierung sind Sie auch zuständig für Europa. Gerade für die Landwirtschaft ist es immer wichtig, eine starke Stimme in Brüssel und Straßburg an ihrer Seite zu wissen. Wie sehen Sie die steirische Rolle in Europa?
Die Steiermark liegt im Herzen Europas und hat immer schon von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit profitiert. Wir waren aber immer auch laut und selbstbewusst, wenn es darum ging, praxisfremde Regelungen den Kampf anzusagen. Denken wir zurück, als es in Brüssel Überlegungen gab, die natürlich nachwachsende Biomasse nicht mehr als nachhaltig einzustufen. Auch dank unseres Einsatzes konnte das verhindert werden. Und genau so sehe ich die steirische Rolle in Europa auch in Zukunft. Ja zur Zusammenarbeit, aber nein zu praxisfernen, unbrauchbaren Vorschriften!
Am 23. März finden die Gemeinderatswahlen statt. Worum geht es bei dieser Gemeinderatswahl für die Steiermark?
Die Gemeinderatswahlen sind wohl die Wahlen, die jeden selbst am unmittelbarsten betreffen. Ich war selbst lange Jahre Gemeinderätin und weiß daher, wie wichtig der Gemeinderat für die eigene Gemeinde ist. Wo wird ein neuer Spielplatz gebaut? Welche Straße gehört saniert? Was machen wir für die Jugend in der Gemeinde? Hier geht es um das eigene, persönliche Umfeld. Daher kann ich nur jedem raten, unbedingt zur Wahl zu gehen und die eigene Stimme abzugeben – und das natürlich am besten an die Steirische Volkspartei! Niemand hat das Ohr so nah an der Bevölkerung und ist mit rund 2700 Gemeinderäten sowie zahlreichen Bürgermeistern regional so verwurzelt wie die Steirische Volkspartei!