Bewirtschafteter Wald schützt das Klima

von Karlheinz Lind

ePräsident Franz Titschenbacher entkräftet Pläne von Umweltaktivisten, die eine massive Einschränkung der Holznutzung zur Klimarettung fordern. Nur ein bewischafteter Wald schützt das Klima. Auch Wifo-Experte Franz Sinabell unterstreicht die große Bedeutung von nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

Unter dem Deckmantel des Klimawandels verlangen Umwelt-NGOs europaweit, dass der Wald weniger Holz liefern soll und teilweise sogar als Rohstofflieferant ungenutzt bleibt. Dagegen stemmen sich die heimischen Waldbauern sowie Grundbesitzer und bekommen Unterstützung von namhaften Wissenschaftlern und dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Denn nur ein bewirtschafteter Wald schützt das Klima. „Eine reduzierte Nutzung unserer Wälder würde den Klimawandel erst so richtig anheizen. Das ist verantwortungslos. Nur ein bewirtschafteter Wald bedeutet Klimaschutz“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Würde in Österreich kein Holz mehr genutzt werden, würden die Treibhausgas-Emissionen jährlich sofort um zusätzliche 12 Millionen Tonnen ansteigen. Diese zusätzlichen 15 Prozent an klimaschädlichen Treibhausgasen würden den Klimawandel rasant beschleunigen.

Fakten-Check

Konkret fordern die NGOs, dass europaweit um rund 150 Millionen Kubikmeter (Festmeter) weniger Holz geerntet werden soll. Außerdem verlangen die Umweltaktivisten kein Holz mehr für die Wärmeproduktion sowie für die Papiererzeugung zu „verschwenden“. Renommierte österreichische Forschungseinrichtungen wie das Bundesforschungszentrum für Wald, die Universität für Bodenkultur und das Umweltbundesamt haben unterschiedliche Klimaszenarien simuliert und hat wichtiges herausgefunden. Nur bewirtschaftete Wälder und der Holzprodukte-Kreislauf tragen zum Klimaschutz bei. Darüber hinaus würden die ohnedies benachteiligten ländlichen Regionen durch eine verringerte Nutzung weiter geschwächt werden. „Die Fakten liegen auf der Hand. Wir lehnen dieses Hochrisiko-Konzept der Umwelt-Akteure strikt ab“, hebt der Kammerpräsident hervor.

Beispielgebend

Eine verantwortungsvolle, nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz für stoffliche und energetische Zwecke sowie die Stärkung der Widerstandskraft unserer Wälder sind wesentlicher Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel und für die angepeilte Klimaneutralität bis 2040. „Das entspricht exakt der nachhaltigen Wirtschaftsweise unserer Familienforstbetriebe. Gleichzeitig sind langlebige Holzprodukte ein wichtiger CO2-Speicher“, betont Titschenbacher. Er empfiehlt der EU, den österreichischen Weg in die EU-Forststrategie zu übernehmen, die derzeit gerade verhandelt wird.

Investitions- und Forschungspaket

Mit Weitblick hat die österreichische Bundesregierung ein starkes Investitions- und Forschungspaket in der Höhe von 350 Millionen Euro für klimafitte Wälder geschnürt. Damit soll die angespannte Lage auf dem Holzmarkt, die insbesondere durch mitteleuropäische Borkenkäfer-Kalamitäten entstanden ist, entschärft und die Widerstandkraft der Wälder gestärkt werden. „Vier besondere Schwerpunkte sind der Schlüssel für einen wirkungsvollen Beitrag der Forst- und Holzbranche zum Klimaschutz“, unterstreicht der Kammerpräsident.

Rückgrat

„Der wirksame Klimaschutz durch unsere nachhaltige Forst- und Holzbranche ist eine große Chance für die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen vor allem in strukturschwachen ländlichen Regionen. Werden der Holzbau und die energetische Nutzung von Holz deutlich gesteigert, können sogar noch zusätzliche Jobs in benachteiligten Regionen geschaffen werden“, unterstreicht Franz Sinabell vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Und weiter: „Würde hingegen der Wald nur eingeschränkt genutzt werden, gehen in den ohnehin schon strukturschwachen Gebieten auch noch Arbeitsplätze verloren.“ 

 

Beitragsfoto: LK-Stmk/Alexander Danner

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