Der Schutz von Eigentum hat höchste Priorität. Angriffe auf Grund und Boden abzuwehren, sind eine permanente Herausforderung.
Grund und Boden sind die Grundlage für die agrarische Produktion. „Wir Bauern besitzen das, was viele Bürgerinnen und Bürger gerne nutzen. Interessenskonflikte sind daher vorprogrammiert,“ sieht Kammerpräsident und Bauernbund-Spitzenkandidat Franz Titschenbacher großes Konfliktpotential im Besitz von Eigentum und fordert mehr Respekt vor dem Eigentum. „Wir leben vom Ertrag und nicht vom Besitz von Grund und Boden“, wehrt sich Titschenbacher gegen die Neiddebatten der politischen Gegner, die gerne gegen die Bauern verwendet werden. Eigentum schafft die Möglichkeit unabhängig nach dem eigenen Gewissen zu handeln. „Bäuerliche Familien haben über Generationen durch ihre nachhaltige Wirtschaftsweise jene Kulturlandschaft geschaffen, die nun viele für so schützenswert halten. Daher darf das bäuerliche Eigentum nicht durch Zwangsvorschriften und Verbote beschnitten werden. Wir stehen zu vertraglichen Vereinbarungen, wie Vertragsnaturschutz, Vertragswasserschutz, aber immer nach dem Prinzip der Freiwilligkeit mit entsprechenden Entschädigungen bei wirtschaftlichen Nachteilen,“ zeigt Titschenbacher den Weg des Steirischen Bauernbundes auf.
Vertragswasserschutz
Beim Grundwasserschutzprogramm von Graz bis Radkersburg kämpft Titschenbacher unermüdlich für mehr Praxisnähe bei den Bewirtschaftungsauflagen und für Entlastungen der landwirtschaftlichen Betriebe: „Gerade hier brauchen wir ein geeignetes Modell des Vertragswasserschutzes mit entsprechenden Entschädigungsleistungen für den Minderertrag, um den betroffenen Betrieben eine Perspektive zu geben und so die Versorgungssicherheit mit heimischen hochqualitativen Produkten zu gewährleisten, deren Bedeutung für die Gesamtbevölkerung jetzt in der Corona-Krise deutlich sichtbar geworden ist“.
Klare Regeln
Radfahren und andere Freizeitaktivitäten im Wald sind durch das Forstgesetz klar und zukunftsweisend geregelt. Dennoch kommt es immer zu Interessenskonflikten und gefährlichen Situationen. „Damit Radfahrer, Wanderer und alle anderen Waldnutzer auch weiterhin im Wald Ruhe und Erholung finden können, aber vor allem das Eigentumsrecht der Forstbesitzer nicht beschnitten wird, braucht es klare Regelungen. Wir arbeiten auch gut mit dem Tourismus zusammen, um Berg- und Wanderrouten, Reitwege und auch Mountainbike-Strecken zur Verfügung zu stellen, aber in geordneten Bahnen und mit klaren Regeln hinsichtlich Haftung und Versicherung. Eine generelle Öffnung des Waldes kommt nicht in Frage. Nutzung von Eigentum darf es nur mit Zustimmung der Eigentümer geben,“ zeigt sich Präsident Franz Titschenbacher kämpferisch.
„Das zukünftige Grundprinzip für den Tourismus ist Nachhaltigkeit. Voraussetzung sind dafür aber wirtschaftlich gesunde Betriebe und eine intakte Kulturlandschaft. Es geht in Zukunft in erster Linie um qualitätsvolle Lebensräume, in denen sich erholungssuchende Gäste und Land- und Forstwirte gleichermaßen wiederfinden und der Schutz und die Achtung des Eigentums im Vordergrund steht,“ sieht Titschenbacher den Zusammenhang zwischen Gesellschaft, Freizeitwirtschaft und Grundeigentümern gegeben und Differenzen lösbar.
Beitragsfoto: STBB