Würdige Gewinner

von Karl Brodschneider

Die Wahl ist geschlagen! Der Südsteirer Florian Masser wurde zum „Bauer des Jahres“ gewählt. Die Obersteirerin Eva Pötsch und die Südoststeirerin Roswitha Fauster sind ex aequo „Bäuerin des Jahres“ geworden.

 

Woche für Woche porträtiert NEUES LAND eine Bäuerin beziehungsweise einen Bauern. So wurden heuer auf die ganze Steiermark verteilt jeweils 22 Bäuerinnen und Bauern mit den unterschiedlichsten Produktionssparten vorgestellt. Und es hat eine große Tradition, dass die Leserschaft im Dezember darüber abstimmt, wer von diesen Frauen und Männern die Jahreswertung anführt.

Heuer war diese Abstimmung an Dramatik kaum zu überbieten. Während sich bei den Herren der südsteirische Winzer Florian Masser rasch absetzte, gab es bei den Frauen von Beginn an ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Ennstalerin Eva Pötsch und der Südoststeirerin Roswitha Fauster. Dazu kam, dass die Wertung durch einen Softwarefehler einen Tag früher als geplant endete, was die Dramatik noch verschärfte. Das Ergebnis war, dass sich die Alpakazüchterin Eva Pötsch aus Wörschachwald und die Kräuter-Fachfrau Roswitha Fauster den ersten Platz ex aequo teilten.

Auf Weihnachtsmärkten

Noch ganz beeindruckt von ihrem Sieg zeigt sich Eva Pötsch. „Schon um Mitternacht riefen mich Freunde an und gratulierten zum Sieg“, erzählt die Obersteirerin. „Es war für mich all die Wochen unglaublich spannend. Ich bekam so viele Rückmeldungen von Menschen, die mit mir mitgelebt und mitgezittert haben. Das ist extrem schön. Da merke ich erst, was sich da alles im Hintergrund abgespielt hat.“

Dass sie so viele Stimmen bekommen hat, erklärt sich Pötsch auch damit, dass sie, ihr Mann und ihre beiden Kinder in der Adventzeit auf mehreren Weihnachtsmärkten (Graz, Liezen, Strechau, Pürgg) vertreten waren. Dabei wurde auch unter den Kunden und Standbesuchern ordentlich die Werbetrommel für die Abstimmung gerührt.

Rückblickend auf das nun zu Ende gehende Arbeitsjahr zeigt sich Pötsch zufrieden. „Alle 25 Alpaka-Fohlen sind gesund. Aktuell haben wir 93 Tiere am Hof.“ Neben der Alpakazucht – dafür ist die Familie Pötsch international bekannt – werden ab Hof und vor allem auf Weihnachtsmärkten die eigenen Produkte wie Decken, Polster, Filzpatschen, Handschuhe und Strickgarne direkt vermarktet.

Aber nicht nur im Ennstal wurde über den Titel „Bäuerin des Jahres“ gejubelt, sondern auch in Bad Gleichenberg. „Es ist unglaublich schön, wenn man so viele Menschen hinter sich weiß“, zeigt sich Roswitha Fauster dankbar. „Ich habe das Glück, dass ich eine große Familie und Verwandtschaft habe und alle animierten wieder andere, für mich zu voten“, erklärt die Gewinnerin. „Außerdem haben wir viele Gäste, Partnerbetriebe und Kunden, die ebenfalls mitmachten und für mich stimmten. Und das dickste Bussi bekommt mein Mann Marc, der ständig andere zur Abstimmung motivierte.“

Jubel im „Kellerstüberl“

Roswitha Fauster vom vulgo Guatl-Hof hat sich als Kräuterpädagogin vor allem auf die Wildkräuter spezialisiert und führt zusammen mit ihrer Schwester Lilly das „Kellerstüberl“ im Kurort Bad Gleichenberg. Hier werden die eigenen Produkte nicht nur bestmöglich veredelt, sondern auch verkauft (zum Beispiel Tee- und Räuchermischungen, Chutneys, Marmeladen, Kernöl, Brot, Kräuter- und Fruchtliköre etc.).

Roswitha Fauster

Roswitha Fauster arbeitete in einer Bank in Wien und zog mit ihrer Familie wieder heim nach Bad Gleichenberg, wo sie Bäuerin wurde.

Über ihren Gewinnerpreis, zwei VIP-Karten für den Bauernbundball am 17. Februar, freut sie sich schon ganz besonders. „Da müssen meine Eltern den Kinderdienst für unsere beiden Söhne Oliver und Jan übernehmen. Mein Mann und ich werden sicher viel auf den Tanzböden sein.“ Übrigens ist der Cha-Cha-Cha ihr Lieblingstanz.

Auch bei Winzer Florian Masser ist die Freude über den Sieg groß: „Es war für mich einfach überwältigend. Dabei hätte ich das Finale zu Mitternacht fast verschlafen. Erst durch die zahlreichen Glückwünsche auf dem Handy wurde ich auf meinen Sieg aufmerksam gemacht.“

Doch wie kam es zu diesem Sieg, den Masser ja mit Respektabstand einfahren konnte? Der dynamische Winzer erklärt: „Am Beginn des Votings haben wir diese wichtige Information an unseren gesamten Freundeskreis weitergeleitet. Teilweise haben sich sogar Gruppen gebildet, die sich am Abend trafen und für mich gestimmt haben.“ Auch viele Gastronomiebetriebe, die von der Familie Masser beliefert werden, brachten sich bei der Abstimmung ein. Masser weiter: „Teilweise haben sie mir stündlich den aktuellen Abstimmungsstand aufs Handy geschickt.“

Titel als Werbeträger

Nun möchte man diese besondere Auszeichnung auch für den Betrieb nutzen. So ist etwa im Sommer des nächsten Jahres ein Hoffest geplant, das unter dem Motto „Bauer des Jahres“ stehen wird. Ab sofort ist im Webshop der Familie Masser auch ein „Bauer des Jahres“-Genusspaket erhältlich. Darin sind ausgewählte Weine und andere Produkte vom Hof enthalten.

Florian Masser

Florian Masser aus Fötschach hat rasch reagiert und bietet jetzt im Webshop der Familie Masser auch ein „Bauer des Jahres“-Genusspaket an.

Florian Masser hat sich bereits seit seinen Jugendjahren dem Weinbau verschrieben und führt gemeinsam mit Gattin Lisa sowie seinen Eltern Maria und Peter den Betrieb. Er bewirtschaftet insgesamt zwölf Hektar Rebfläche in Fötschach in der Marktgemeinde Leutschach an der Weinstraße. Die Trauben von rund zehn Hektar weiterer Weingartenflächen von Partnerwinzern werden ebenfalls vinifiziert.

 

Beitragsfotos: privat (3)

 

 

 

 

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