Die SPÖ musste in den letzten Wochen viel Spott und Häme einstecken, um am Ende des Tages einen „echten Sozi“ an die Spitze zu bringen. Einen, der gegen „die da oben“ wettert und die kleinen Leute schützt, der den Klassenkampf lebt und den Marxismus im Blut hat und der den Reichen ans Fell rückt und deren Millionen umverteilen will. Zu den Reichen gehören natürlich auch die Bauern, die über Grund und Boden verfügen und diesen nicht ins Ausland transferieren können, wie Julia Herr im ORF bestätigte. Ein „echter Sozi“, der nicht wie seine Vorgängerin aus gutem Haus kommt, studiert hat, aber bei der Parteibasis nie angekommen ist, nein, ein „echter Sozi“, der Schule und Lehre abgebrochen hat, dafür in der Partei Karriere gemacht hat und der es versteht, zu emotionalisieren und zu mobilisieren.
Damit konnte Andreas Babler am Parteitag die Mehrheit der roten Delegierten überzeugen. Und daher ist diesem „echten Sozi“ mit einem sehr linken Parteiprogramm bei den nächsten Wahlen einiges zuzutrauen, weil er womöglich auch passende Antworten – aber ohne Lösungen – für jene Fragen hat, welche die sogenannten kleinen Leute beschäftigen. Allerdings erzeugt der linke Andreas Babler auch ein Vakuum in der Mitte der Gesellschaft und da ist jetzt mehr Platz für die ÖVP, die dieses Vakuum nutzen muss, um ihren Regierungsanspruch zu festigen,
meint Ihr Franz Tonner.