Die weltweiten Getreidemärkte spielen in Reaktion auf den Überfall Putins auf die Ukraine verrückt. Die Welt hat Angst vor Versorgungsengpässen bei Agrarrohstoffen. Die Notierungen an den Warenterminbörsen, vor allem von Weizen und in Europa auch Mais, explodieren auf ständig neue Höchstwerte. Gerade die EU ist als Nettoimporteur von Mais und Ölsaaten insbesondere von der Unterbrechung dieser Warenströme betroffen.
Die Lieferungen der beiden Agrargiganten Russland und Ukraine fehlen aber auch oder gerade besonders dem Weltmarkt. Beide Länder zusammen stehen für knapp 30 Prozent des Welthandelsvolumens an Weizen, 20 Prozent von Mais und 79 Prozent von Sonnenblumenöl. Auch die Ausfuhr des Düngerrohstoffs Kali ist betroffen. Zudem gehen die Preise von Rohöl und Erdgas, wichtige Rohstoffe für die Treibstoff- und Düngerversorgung der Landwirtschaft weltweit, durch die Decke.
Besonders zu spüren bekommen die Kriegsfolgen die großen Weizenimporteure, allen voran Ägypten sowie Nordafrika, Naher Osten, Südost- und Ostasien.
Die Folgen des Krieges Russlands gegen die Ukraine sind in keiner Weise absehbar. Insider berichten, dass die Auswirkungen auf die kommende Ernte 2022 noch völlig offen seien. Stehen ausreichend Betriebsmittel und Arbeitskräfte zur Verfügung? Können aufgrund der Minengefahr Felder bewirtschaftet werden. Wem gehört die Ernte?
Bleibt nun zu hoffen, dass die heimischen Bauern – trotz enorm gestiegener Betriebskosten – eine zufriedenstellende Ernte 2022 einfahren können.