Die Bäuerinnentage in Graz-Umgebung und Südoststeiermark standen im Zeichen der jungen Frauen. Verdiente Frauen wurden geehrt.
In der Vorwoche fanden in der Steiermark gleich zwei Bäuerinnentage statt. Jener in Laßnitzhöhe war der erste Auftritt der neuen Bezirksbäuerin von Graz-Umgebung, Andrea Simperl, bei einer derartigen Veranstaltung. „Ich habe schon gezittert, ob alles gut geht“, gestand die Bäuerin aus Dobl-Zwaring im Nachhinein. „Aber es war von der ersten Minute an ein so großartiges Miteinander. Es war toll und wir erhielten so viele positive Rückmeldungen.“
Diesmal wurde der Bäuerinnentag von Graz-Umgebung von Ingrid Voit mit ihrem jungen Gemeindebäuerinnen-Team aus Laßnitzhöhe, St. Marein bei Graz, Nestelbach bei Graz und Vasoldsberg organisiert. Auch sämtliche Speisen und Getränke stammten aus diesem Sprengel und wurden von den „Hofheldinnen“ witzig, selbstbewusst und überzeugend präsentiert. Das Festreferat hielt ebenfalls eine Bäuerin aus dem Bezirk, nämlich MEP Simone Schmiedtbauer aus Hitzendorf.
Auf viel Zustimmung stieß die Idee, dass Heimatwerk-Leiterin Anita Schmid einige Alltags- und Sonntagstrachten aus dem Bezirk vorstellte. Dabei griff sie auch spontan auf Frauen aus dem Publikum zu und hatte dafür eine große Auswahl. Schließlich trugen viele Bäuerinnen eine Tracht. Wie gut die Stimmung in Laßnitzhöhe war, zeigte sich darin, dass die Frauen bei manchen Liedern des Kirchenchores Nestelbach mitsangen und somit einen großen Bäuerinnenchor bildeten.
Wieder daheim
Auch beim Bäuerinnentag in Wörth bei Gnas sang ein derartiger Chor – und zwar jener aus Voitsberg. Bezirksbäuerin Maria Matzhold freute sich, dass sich auch für diese Veranstaltung junge Bäuerinnen bereit erklärt hatten, Einblicke in ihren Arbeitsalltag und ihre Lebenswelt zu geben. Die frisch gebackene Geflügelmeisterin Nina Schweinzger aus St. Veit in der Südsteiermark erzählte, wie sie über Umwege zurück in die elterliche Landwirtschaft gefunden hat. Auch Roswitha Fauster aus Bad Gleichenberg fand über mehrere Stationen wieder zurück nach Hause und ist die eine Hälfte der „Wilden Schwestern“, die sich auf die Produktion und Vermarktung von Tee, Kräutern, Pesto, Räuchermischungen etc. spezialisiert haben. „Dass ich Bäuerin geworden bin, ist das Beste, was mir je passieren konnte“, gestand die junge Südoststeirerin allen anwesenden Frauen.
Im Saal waren aber zumindest einige Männer. Dazu zählten zum Beispiel Kammerobmann Franz Uller und sein Vorgänger Günther Rauch, Kammersekretär Hans Kaufmann und der Gnaser Bürgermeister Gerhard Meixner. Uller betonte, dass es immens wichtig sei, die Arbeit der Gemeindebäuerinnen und generell der Bäuerinnen wertzuschätzen. Und er freute sich, dass zahlreiche Frauen – so wie auch schon in Laßnitzhöhe – in Anerkennung ihrer Verdienste mit der Bäuerinnennadel ausgezeichnet wurden. Die Überreichung der Bäuerinnennadeln nahm Bezirksbäuerin Matzhold gemeinsam mit Landesbäuerin Viktoria Brandner und LK-Vizepräsidentin Maria Pein vor.
Beraterin in Pension
Zum Schluss des Bäuerinnentages des Bezirkes Südoststeiermark kam es zu einer Verabschiedung. Anna Kandlbauer, die fast 40 Jahre lang im Beratungsdienst tätig war, geht mit Ende Mai in Pension. Bezirksbäuerin Matzhold verabschiedete sich besonders herzlich von Kandlbauer: „Du warst es, die mich vor 30 Jahren ermutigt hat, in Fehring Gemeindebäuerin zu werden und du bist mir seither immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden.“
Fotos: privat, Brodschneider