Neue Sparte am Bauernhof

von NEUES LAND

Bundesweites Netzwerktreffen für Green Care-Betriebe im Murtal. In der Steiermark gibt es jetzt schon 16 zertifizierte Green Care-Bauernhöfe.

Wer den Wieserhof von Heidi Liebminger in St. Peter ob Judenburg erreicht, kommt augenblicklich zur Ruhe. Den zertifizierten Auszeithof umgeben weite Hügel und dichte Wälder. Eine Alpakaherde grast auf der Weide. Die robusten Tiere werden am Wieserhof im Rahmen der gesundheitsförderlichen Angebote und im Teambuilding eingesetzt. Neben dem Stall steht die neu errichtete Auszeitbox. Das ist ein Seminargebäude mit zwei Räumen, einer Küche und einem Hofladen mit Produkten aus Alpakawolle. Hier bietet Heidi Liebminger gemeinsam mit Experten aus dem Gesundheitsbereich ihre Workshops und Kurse an.

Netzwerktreffen

Kürzlich fand hier das Netzwerktreffen für zertifizierte Green Care-Betriebe aus ganz Österreich statt. Unter dem Motto „Gemeinschaft stärken – Austausch fördern“ standen der Erfahrungsaustausch und die Diskussion aktueller Themen in der Gesundheitsförderung und Tiergestützten Intervention am Hof sowie bei Arbeitsprojekten für Menschen mit psychischen Erkrankungen im Mittelpunkt. „Green Care-Angebote unterscheiden sich je nach den Möglichkeiten und Ressourcen der einzelnen Betriebe sehr. Dennoch stehen viele Bäuerinnen und Bauern vor ähnlichen Herausforderungen, zum Beispiel, wenn es um die Vermarktung der Angebote, Finanzierungsmodelle oder um rechtliche Fragestellungen geht. Der persönliche Austausch zwischen den Bäuerinnen und Bauern ist daher besonders wichtig und stärkt das Green Care-Netzwerk, zu dem auch die Gemeinden gehören“, so Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH.

Resilienzförderung

Vor kurzem wurde auch der Biobauernhof der Familie Pletz in Weißkirchen als 16. steirischer Bauernhof mit der Green Care-Hoftafel ausgezeichnet. Bäuerin Gerlinde Pletz ist Pädagogin und Fachkraft für Tiergestützte Intervention. Sie bietet auf ihrem Hof schwerpunktmäßig Resilienzförderung für Kinder und Jugendliche an, bei der sie mit ihren speziell trainierten Hoftieren arbeitet. „Die Therapietiere stärken die Ressourcen und die Selbstsicherheit der Kinder und Jugendlichen. Sie unterstützen uns bei einem achtsamen Beziehungsaufbau und fördern die Entwicklung auf der körperliche und sozial-emotionalen Ebene“, so Gerlinde Pletz, die neben einem „Master of Education“ auch die Ausbildung zur „Akademisch geprüften Psychosozialen Beraterin“ absolviert hat.

Förderung der SVS

Im Projekt „CoolnessStar“ erlernen die jungen Hofbesucher am Schirkhof in privaten Kleingruppen oder im Klassensetting den Umgang mit Gefühlen wie Wut oder Angst, Strategien zur Gewaltprävention und einem respektvollen Miteinander. „Der Schirkhof ist mit seinen Tieren ein Ort zum Kraft tanken sowie der Stärkung und Ermutigung für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft“, betont Pletz, deren gesundheitsförderliche Angebote sich auch an Erwachsene richten und mit dem Gesundheitshunderter der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) gefördert werden.

Beitragsfoto: Green Care Österreich

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