Neiddebatte wegen Einkommensdaten

von Franz Tonner

Alljährlich im September wird der „Grüne Bericht“ vom Landwirtschaftsministerium dem Parlament übergeben. Darin enthalten sind die Einkommensdaten der Bauernfamilien, die über freiwillig buchführende Betriebe erhoben werden. Die durchschnittliche Einkommenssteigerung für die Bauernfamilien für das Jahr 2022 liegt demnach bei 42 Prozent. Das treibt viele Bauern und breite Gesellschaftsgruppen gleichermaßen auf die Barrikaden. Viele Bauern, die von den Einkommenssteigerungen nichts oder zuwenig spüren, da es sich ja um Durchschnittswerte handelt oder da das Spüren mit dem Sein nicht harmoniert. Und die leider zu massiv vorherrschende Neidgesellschaft, da sie den Bauernfamilien eben keine derartigen Einkommenszuwächse gönnt, vor allem unter den gegebenen Bedingungen der allgemeinen Teuerung.

Natürlich sind solche Meldungen auch ein Fressen für den politischen Mitbewerb, um den Klassenkampf wieder anzuheizen und die Neiddebatte loszutreten. Aber warum dürfen denn nicht auch die Bauern einmal was verdienen, nach jahrelangen Stagnationen und leider jetzt schon wieder stark sinkenden Erzeugerpreisen bei gleichzeitig hohen Betriebskosten? Trotz der gestiegenen Einkommen im Jahr 2022 liegt der Stundenlohn in der Land- und Forstwirtschaft noch deutlich unter dem der unselbständig Beschäftigten. Und die kommenden Jahre werden ohnehin herausfordernd genug.

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Alois Scherr 13. September 2023 - 16:28

Der Milchpreis war am Ende des Jahres bei rund 60 Cent bei entsprechender Qualität und auch guten Inhaltstoffen. Ab Jänner des heurigen Jahres wird der Milchpreis jedes Monat gekürzt und liegt derzeit bei 46 Cent je Kilogramm (jeweils exclusiv Mwst).
Im Gegenzug sind die Preise für Betriebsmittel und Ersatzteile bei Maschinen und Maschinen generell gewaltig gestiegen.
Ich wundere mich nur, warum unsere Interessenvertretung hierzu keinen Kommentar in den öffentlichen Medien abgibt.
In unseren Medien sei, es die landwirtschaftliche Mitteilung oder das Neue Land wird darüber berichtet, wo wir dies ohnehin wissen. Die Gewerkschafter in den anderen Berufsgruppen würden längst aufschreien.
Bitte mehr Einsatz für unsere Berufsgruppe.

Mit freundlichen Grüßen
Alois Scherr

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