Mit Charme und Herz

von NEUES LAND

Sie überzeugte mit Wissen, Kompetenz und Herzlichkeit. Tag und Nacht im Einsatz, konnte Köstinger die Menschen für die Bedeutung der EU und für ihre Arbeit begeistern.

Der Bauernbund hat Schlagkraft bewiesen und ein noch nie dagewesenes Vorzugsstimmen-Ergebnis für seine Spitzenkandidatin Elli Köstinger erreicht. Mit 58.700 Stimmen liegt sie im Vergleich zu allen österreichischen Kandidaten hinter Othmar Karas am zweiten Rang. Ihre gute Arbeit in der letzten Periode und ihr unermüdlicher Wahleinsatz in den letzten Monaten haben sich bezahlt gemacht. Dieses Ergebnis stärkt ihren Einfluss auf europäischer Ebene, stärkt aber auch die Position des Bauernbundes innerhalb der ÖVP. Ohne Othmar Karas als Spitzenkandidat und der Mobilisierungskraft des Bauernbundes wäre dieser klare Abstand zu den anderen Parteien nicht möglich gewesen und damit wäre die Obmann-Debatte von Neuem gestartet worden.

Das Kopf an Kopf Rennen auf europäischer Ebene zwischen Volkspartei und Sozialisten ging zwar mit Verlusten aber dennoch deutlich für die Europäische Volkspartei aus. Trotzdem zieren sich die Sozialisten jetzt, entgegen der ursprünglichen Abmachung, dass der Spitzenkandidat der stärksten Fraktion Kommissionspräsident werden sollte, EVP-Frontmann Jean-Claude Juncker zum Kommissionspräsident zu wählen. Vor der Wahl ist auch in Europa anders als nach der Wahl. Trotz massiver Gewinne der EU-Gegner in manchen Mitgliedsstaaten, haben sich die EU-Befürworter und Weiterentwickler mit mehr als Dreiviertel aller Stimmen deutlich durchgesetzt. Trotzdem werden sie gut daran tun, die Zeichen dieser Zeugnisverteilung ernst zu nehmen und Europa zu einem politischen Vordenker zu machen, der sich die Sorgen und Ängste der Bürger zu Herzen nimmt. Das Erdbeben in den Ländern Frankreich, England und Dänemark, in denen die Rechtspopulisten stimmenstärkste Partei wurden, ist ein Pulverfass für den europäischen Gedanken. Die Zerschlagung der Union und der Demokratie insgesamt wurden in zahlreichen Wahlreden propagiert. Die Rechtspopulisten in den unterschiedlichen Ländern haben ihren Nationalismus, ihre Gegnerschaft zur Europäischen Union und ihren Widerstand zur Zuwanderung gemein, sind sich aber in der Politikgestaltung derart fremd, dass sie keine gemeinsame Partei innerhalb des Europäischen Parlamentes gründen werden oder können. Wirklich Gefahr für den inneren Frieden geht dann von ihnen aus, wenn sie gemeinsam in die gleiche Richtung marschieren.

Trotz der unterschiedlichen Wahlbeteiligung, sie lag zwischen 13 Prozent (Slowakei) und 90 Prozent (Belgien), der EU-Durchschnitt bei 43 Prozent und in Österreich bei 45,4 Prozent, ist die Demokratie der größte Sieger der Europawahl.

Ergebnis:

9000 Stimmen fehlen der ÖVP für das 6. Mandat. Die steirische Kandidatin Beatrix Karl scheitert knapp. Mit 27 Prozent der Stimmen und 5 Mandaten bleibt die ÖVP klar Erster. Die SPÖ kommt auf 24,1 Prozent und ebenfalls 5 Mandate. Die FPÖ gewinnt 7 Prozent und hält bei 19,7 Prozent und 4 Mandaten. Die Grünen kommen auf 14,5 Prozent und 3 Mandate. Die Neos ziehen erstmals mit 8,1 Prozent der Stimmen mit einer Mandatarin in das Europäische Parlament ein. EU-weit erreicht die Volkspartei 213 Mandate, die Sozialisten kommen auf 190, die Liberalen auf 64 und die Grünen auf 53 Sitze. Der Rest der Mandate verteilt sich auf Splittergruppen.

 

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben