Kärnten ist wirklich anders 

von Franz Tonner

Mit sorgenvoller Miene haben wohl viele ÖVP-Funktionäre auf das Balkendiagramm der ersten Hochrechnung nach der Landtagswahl in Kärnten geblickt, um dann die Erleichterung zu genießen. Statt des von allen Seiten prognostizierten Absturzes konnte die Kärntner Volkspartei mit ihrem charismatischen Spitzenkandidaten Martin Gruber sogar Zugewinne verbuchen. Der Bauernbündler Martin Gruber hat es verstanden, in der Koalition mit der SPÖ gekonnt Themen zu besetzen und Lösungen zu präsentieren, vom Wolf bis zum Flughafen, die von der Bevölkerung anerkannt wurden. 

Der gewaltige Absturz der SPÖ kam ebenso unerwartet wie der Zugewinn der ÖVP. Offensichtlich hat der Politologe Peter Filzmaier recht, wenn er meint, dass ganz Österreich in der seltsamen Situation sei, dass Landeshauptmannparteien in Wahlen für das Elend der Welt abgestraft werden. Oder ist es, wie der Chefredakteur der Kärntner Krone schreibt, die Abrechnung mit den Mächtigen, ganz egal wer die Mächtigen seien? Es drückt jedenfalls eine Stimmung in der Bevölkerung aus, die die Politik nicht unterschätzen sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass die ÖVP das Tal der Tränen jetzt überwunden hat und mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft schauen kann, denn die Menschen dürfen sich mit ihren Ängsten und Sorgen nicht allein gelassen fühlen, 

meint Ihr Franz Tonner.

 

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