Inkontinenz: Work-out für unsichtbaren Muskel

von NEUES LAND

Rat bei Blasen- oder Darmschwäche: Experten darüber auf, was jeder und jede zur Verbesserung der Inkontinenz beitragen kann.

Erkrankungen des Beckenbodens sind weit verbreitet. Etwa ein Viertel aller Frauen leidet an einer Blasen- oder Darmschwäche. Aber auch Männer – vor allem nach einer Prostataoperation oder im höheren Alter – und sogar Kinder sind betroffen. Einer Inkontinenz kann man jedoch erfolgreich vorbeugen und auch bei einem bereits vorhandenen Problem viel zur Verbesserung beitragen. Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) will anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche von 15. bis 19. Juni anhand von virtuellen Vorträgen und praktischen Beckenbodenübungen demonstrieren, was jede und jede zur Verbesserung der Kontinenz beitragen kann.

Beckenbodenmuskulatur

Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die das Becken nach unten hin abschließt. Seine Aufgaben sind vielfältig: Er trägt die Organe des Beckens und kontrolliert die Funktion der Schließmuskulatur von Blase und Darm. Durch Schwangerschaft und Geburt, häufiges schweres Heben, durch Erkrankungen des Nervensystems oder im zunehmenden Alter kann der Beckenboden geschwächt werden. Der unkontrollierbare Abgang von Harn oder Stuhl ist eine mögliche Folge. „Etwa 15 Prozent der Österreicher leiden unter einer Form von Inkontinenz. Das sind mindestens eine Million Menschen in unserem Land“, weiß Michaela Lechner, MKÖ-Präsidentin und Fachärztin für Chirurgie mit Spezialgebiet Proktologie. Die gute Nachricht: „Mit gezielten Übungen zur Stärkung oder auch Entspannung des Beckenbodens und ein paar einfachen Tricks kann man selbst viel dazu beitragen, um eine Inkontinenz wieder in den Griff zu bekommen oder ihr vorzubeugen“, betont Physiotherapeutin Katharina Meller.

Welt-Kontinenz-Woche

Im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche wird die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich zeigen, wie das „Work-out für diesen unsichtbaren Muskel“ funktioniert. Dazu gibt es umfassende medizinische Informationen zu unterschiedlichen Fragestellungen rund um Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten. Lechner: „Unser Ziel ist es, mehr Bewusstsein für das immer noch stark tabuisierte Thema Inkontinenz zu schaffen und Informationen anzubieten, die zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten beitragen.“

Virtuelle Vorträge, praktische Tipps:

Foto: Annchan – stock.adobe.com

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