Je schneller man geht, desto fitter ist man geistig. Eine Studie führt den Zusammenhang vor Augen. Laut WHO sind viele zu inaktiv.
Die gute Nachricht für all jene, die körperlich aktiv sind und gerne Bewegung machen: Schon allein Gehen bringt viel. Denn rein körperlich betrachtet müssen beim Gehen nämlich verschiedene Systeme zusammenarbeiten. Dass die Gehgeschwindigkeit auch Aufschluss darüber geben könnte, wie gesund und geistig fit man ist, hat nun ein US-Forscherteam unter die Lupe genommen. Die Erkenntnis: Schnelle Geher sind im Schnitt biologisch und geistig jünger als langsame. Denn beim Gehen geht es um ein Zusammenspiel von Muskeln gemeinsam mit dem visuellen System sowie dem zentralen und peripheren Nervensystem. Wichtig sind auch die Fitness der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems.
Mittels Ganganalyse und Gehirnscan wurden die Teilnehmer der von Line Jee Hartmann Rasmussen von der Duke University in Durham und ihren Kollegen durchgeführten Studie mehrfach umfangreich untersucht. Es zeigte sich ein klarer Zusammenhang der Gehgeschwindigkeit mit dem Zustand des Gehirns und der körperlichen Fitness. Die Gehgeschwindigkeit im mittleren Lebensalter könnte ein zusammenfassender Anzeiger für das lebenslange Altern eines Menschen sein, konstatieren die Forscher.
Doppelt so viel
150 Minuten Bewegung pro Woche sind übrigens das Minimum zu dem die Weltgesundheitsorganisation WHO rät. In Österreich betätigen sich 26,4 Prozent der Männer und 33,6 Prozent der Frauen körperlich zu wenig. Im internationalen Ranking schnitten 2016 andere wirtschaftlich vergleichbare Länder noch schlechter ab: In Deutschland waren 42,2 Prozent zu inaktiv, auch die Portugiesen, Neuseeländer und Zyprioten bekamen kein gutes Bewegungszeugnis ausgestellt. Um durch Sport oder Bewegung auch die Gesundheit zu verbessern, sollten sich Erwachsene laut WHO doppelt so viel bewegen.
Bewegung ist von Anfang an wichtig: Die WHO empfiehlt schon Kleinkindern mindestens drei Stunden tägliche Bewegung. Wer sitzt – sei es im Auto, am Tisch oder vor dem Bildschirm eines Fernsehers oder Computers – laufe leichter Gefahr, krank zu werden. Frühere Schätzungen weisen laut WHO darauf hin, dass fünf Millionen Menschen jedes Jahr weltweit sterben, weil sie sich nicht genügend bewegen.
Beitragsbild: weixx-stock.adobe.com