Idole für andere

von NEUES LAND

Die steirische Landwirtschaftskammer zeichnete die „Bäuerlichen Unternehmerinnen“ aus. Erstmals wurde ein Sonderpreis vergeben.

Ihre Leistungen, ihr Können und ihre Kompetenzen für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Landwirtschaft stellten die bäuerlichen Unternehmerinnen bei der Kür zur „Hofheldin 2024“ beeindruckend unter Beweis. „Sie sind bestens ausgebildete, innovative und entscheidungskräftige Frauen, die die Zukunft der Höfe und des ländlichen Raums prägen“, gratulierten Vizepräsidentin Maria Pein, Landesbäuerin Viktoria Brandner, Präsident Franz Titschenbacher und Vorstand Oliver Kröpfl von der Steiermärkischen Sparkasse den Siegerinnen und Nominierten.  

Zwei Kategorien

Die Kür der Hofheldin 2024 fand in zwei Kategorien statt. Die Obstbäuerin Karin Absenger aus Heiligenkreuz am Waasen wurde in der Kategorie Urproduktion mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Dahinter platzierten sich die Milchbäuerin Margret Karelly aus Aflenz und Roswitha Marold aus Aigen im Ennstal, die einen Biobetrieb mit Angler Rotvieh betreibt. Auch in der Kategorie Diversifizierung/Innovation holte sich mit Michaela Stangl aus Paurach eine Obstbäuerin den begehrten Preis. Platz zwei ging an die Obstbau-Quereinsteigerin Daniela Eberl aus Albersdorf-Prebuch, Platz drei an die Gänse- und Rinderbäuerin sowie Regionalmanagerin Claudia Kerschbaumer aus Wenigzell. Erstmals vergab die Landwirtschaftskammer auch den Sonderpreis „Die Soziale“, der an Maria Fink aus Neustift bei Sebersdorf ging, die jahrzehntelang ihre Tochter sowie Schwiegereltern pflegte beziehungsweise pflegt.

Für die Siegerinnen war diese Auszeichnung auch eine Bestätigung ihrer bisherigen Arbeit. Im Jahr 2016 hat Karin Absenger den Obstbaubetrieb nach einem zehnjährigen Intermezzo als Floristin und nach bestandener Abend-Matura im Haupterwerb übernommen. „Weil ich den Wert dieser Ressource wiedererkannt habe und den Hof nicht ungenutzt auslaufen lassen wollte.“  

Den Hof aufgeben?

Margret Karelly aus Aflenz wurde mit 33 Jahren Witwe. Den Hof aufgeben? Das kam für die dreifache Mutter aber nicht in Frage. Ihre 16 Milchkühe zeichnen sich durch hohe Lebensleistungen und Gesundheit bis ins hohe Alter aus. „Ich habe weitergemacht, weil ich wollte, nicht weil ich musste“, sagt die Mittvierzigerin, die mittlerweile auch Obfrau der Agrargemeinschaft Jauring (zu der 800 Hektar Wald gehören) und zur Kassiererin der Almgenossenschaft ist. Die gelernte Gastronomie-Fachfrau Roswitha Marold erklärt: „Ich bin Quereinsteigerin, habe mir viel Wissen angeeignet und bin mit viel Herz bei der Sache. Ich denke, das ist in der Landwirtschaft das Wichtigste.“  

Platz 1 in der Kategorie „Diversifizierung/Innovation“ ging an Michaela Stangl aus Paurach (siehe „Bäuerin der Woche“ auf Seite 27). Den zweiten Platz holte sich Daniela Eberl aus Albersdorf-Prebuch. Das Motto der Quereinsteigerin im Obstbau lautet: „Es ist alles machbar, wenn man es gern tut – über sich hinauswachsen zum Beispiel!“ Sie ist auch Seminarbäuerin und sieht sich als Botschafterin der regionalen, saisonalen heimischen Lebensmittel.“  

Die Drittplatzierte Claudia Kerschbaumer aus Wenigzell und ihr Mann Philipp (er ist AHS-Lehrer) führen den gemeinsamen Hof mit Gänsen und 30 Rindern der Rassen „Murbodner“ und „Ennstaler Bergschecken“.

[© LK/Foto Fischer]

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