Seit Ende Februar ist unsere ganze Aufmerksamkeit auf den Krieg in der Ukraine gerichtet. Schließlich hat dieser Krieg gewaltige Auswirkungen auf die ganze Welt. Nichtsdestotrotz sollen wir auch die Vorgänge in China in unserem Blickfeld behalten. Damit sind nicht nur die harten Corona-Maßnahmen gemeint, mit denen die chinesische Staatsführung das eigene Volk knebelt. Auch das imperialistische Machtstreben der Chinesen, die sich in immer mehr Ländern – auch in europäischen – unverzichtbar einkaufen, sollte bei uns die Alarmglocken schrillen lassen.
Dazu kommen Menschenrechtsverletzungen, die der Westen nicht unwidersprochen dulden kann – ob das in Tibet der Fall ist oder jetzt in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten des Riesenreiches. Etwa eine Million Uiguren – das sind Mitglieder einer muslimischen Volksgruppe – befinden sich in Haftanstalten. Hier arbeitet die chinesische Regierung systematisch daran, die Kultur der uigurischen Minderheit auszulöschen. Wie jetzt aufgetauchte geheime Bilder und Dokumente glaubhaft beweisen, werden die Uiguren mittels Gewalt dazu gezwungen, ihren Traditionen und ihrem Glauben abzuschwören. Man spricht von Zwangssterilisationen bei uigurischen Frauen und gezielten Ansiedelungen von Chinesen in dieser Region.
Was jetzt kommt, kennen wir leider zur Genüge. Die chinesische Staatsführung streitet alles ab, spricht von Fake-News und droht den Verbreitern solcher Meldungen mit harten Gegenmaßnahmen. Und in den Umerziehungslagern geht das Leid der Uiguren unaufhaltsam weiter.