Genau ein Jahr ist es her, seit Russland mit dem militärischen Einmarsch im Nachbarland Ukraine begonnen hat. Vermutet wird, dass Präsident Wladimir Putin geglaubt hat, dass die russische „Spezialoperation“ binnen weniger Tage mit der Einsetzung einer Marionettenregierung beendet sein wird. Aber nicht nur darin hat sich Putin getäuscht. Längst hat auch die Weltöffentlichkeit den russischen Angriffskrieg mit großer Mehrheit verurteilt und die Ukraine bekommt von außen eine ständig wachsende militärische Unterstützung.
Weil es auf den Schlachtfeldern immer weniger zu gewinnen gibt, setzt Russland in den letzten Monaten auch auf einen unbarmherzigen Terror gegen die Zivilbevölkerung und zerstört mit Drohnen ganz gezielt Trafostationen und Heizwerke. Tausende Schwerverbrecher aus russischen Gefängnissen sind in den Kriegsgebieten in einer eigenen Söldnergruppe tätig und verbreiten Angst und Schrecken.
Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten scheinen aussichtslos zu sein. Aber je mehr sich Putin Niederlagen eingestehen muss, desto aggressiver und uneinschätzbarer werden seine Drohungen. Immer wieder spricht er vom möglichen Einsatz von nuklearen Waffen. Sein verbales Spiel mit der Apokalypse soll die Angst in der Ukraine und im Westen steigern. Im eigenen Land dürfte er noch fest im Sattel sitzen und die vom Westen verhängten Sanktionen scheinen längst nicht so zu greifen wie erhofft. Militärexperten sind sich sicher, dass der Krieg in der Ukraine noch lange dauern wird. Aber mit welchem Ergebnis er einmal zu Ende geht, kann derzeit niemand vorhersagen.