Das neue Schlagwort, das nur keiner hören möchte, ist „Wohlstandsverlust“. In Deutschland betet Minister Habeck seit Monaten den Bürgerinnen und Bürgern vor, dass die aktuellen Teuerungen im Energie- und Lebensmittelbereich von dauerhaftem Zustand sein werden und predigt vom Energiesparen und dem „Gürtel enger schnallen“. Damit generiert er beste Umfragewerte, weil die Menschen eine gewisse Ehrlichkeit erkennen.
Auch wir vom Bauernbund waren und sind immer der Meinung, dass die Wahrheit den Menschen zumutbar ist. Eine Wahrheit ist jedenfalls, dass diese hemmungslose Globalisierung der letzten Jahrzehnte uns jenen Wohlstand gebracht hat, der jetzt in Frage gestellt wird. Eine andere Wahrheit ist, dass die Bauern stets auf Nachhaltigkeit und weniger auf schnelle Gewinne gesetzt haben und so ein System der Versorgungssicherheit und der Qualitätsgarantie aufgebaut haben, das aber von der Gesellschaft aufgrund der „Geiz ist geil Mentalität“ wenig angenommen wurde.
Nur in Krisenzeiten würdigt man die Produkte aus der Region und ist bereit, etwas mehr dafür zu bezahlen, weil ja nach der Krise eh wieder alles „normal“ wird. Diese Normalität wird so schnell nicht zurückkommen und in der Zwischenzeit wird sich hoffentlich die Meinung durchsetzen, dass Qualität aus der Region und Versorgungssicherheit wohl die wichtigsten Wohlstandsparameter sind, meint Ihr Franz Tonner.