Die Bauernschaft in Deutschland ist zu Recht aufgebracht und Protestmaßnahmen stehen auf der Tagesordnung. Auch in Österreich überlegen manche Organisationen dem deutschen Vorbild Folge zu leisten. Aber was ist der Unterschied zwischen Österreich und Deutschland? In Österreich hat die Bundesregierung erkannt, dass die massiven Belastungen für unsere Bauern nicht tragbar sind, und sie hat unter der Federführung von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig ein 360 Millionen Impulsprogramm verabschiedet, mit dem neben der Inflationsanpassung der Prämien im Rahmen der ländlichen Entwicklung unter anderem auch Impulse bei der Investitionsförderung und dem Waldfonds gesetzt wurden. Mit Strompreisbremse, Stromkostenzuschuss und Dieselrückvergütung wurden weitere bedeutende Maßnahmen umgesetzt. Und was tat die deutsche Linksregierung? Sie hat die Bauern bestraft und trotz der massiven Teuerungen und schwierigen Marktsituation auch noch die staatlichen Finanzmittel gekürzt. Daher verstehe ich den Unmut unserer deutschen Berufskollegen und akzeptiere auch Kampfmaßnahmen, aber auch diese müssen angemessen sein und dürfen nicht die Grenzen des Persönlichkeitsschutzes überschreiten. Im Hinblick auf die herannahenden Wahlen sollte der Blick nach Deutschland uns Mahnung genug sein, was eine Bundesregierung ohne Beteiligung von ÖVP und Bauernbund für uns bedeutet.
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