Demenzrisiko bei Hörverlust

von NEUES LAND

Gutes Gehör im Alter ist essenziell für die Gesundheit. Das Demenzrisiko nimmt ab, die aktive Teilnahme am sozialen Leben bleibt bestehen.

Etwa zehn Prozent der Österreicherinnen und Österreicher geben an, dass sie schlecht hören. Bis zum Jahr 2050 soll diese Zahl bereits auf rund 1,5 Millionen ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Hörverlust nimmt mit dem Alter deutlich zu. Untersuchungen zufolge haben mehr als die Hälfte der Über-Siebzigjährigen Probleme mit dem Gehör. Die schlechte Nachricht: auch das Demenzrisiko steigt.

„Es ist besonders wichtig, frühzeitig anzusetzen, die Ohren regelmäßig kontrollieren zu lassen und bei Anzeichen von Hörverlust ein Hörgerät einzusetzen“, redet Gabriele Machhammer, Steirische Landesinnungsmeisterin der Hörakustiker, aus Anlass des Welttag des Hörens am vergangenen Dienstag allen Betroffenen ins Gewissen. „Häufig gehen die Menschen aber sechs bis zehn Jahre zu spät zum Test.“ Geschätzte 85 Prozent all jener, die eigentlich ein Hörgerät bräuchten, haben demnach keines.

Wer sich jedoch jahrelang auf diese Art durchkämpft, dessen Sprachverständlichkeit nimmt sukzessive ab. Die Hörgewohnheiten verändern sich. Der Umgang mit einem Hörgerät fällt dann immer schwerer. „Manche Menschen, die zu lange zugewartet haben, lehnen ein Hörgerät wegen dieser Umstellungsphase dann komplett ab“, so Machhammer.

Demenzrisiko

„Hören ist ein zutiefst sozialer Sinn. Wer nicht mehr mitbekommt, was rund um ihn und zu ihm gesprochen wird, nimmt immer weniger Teil am gesellschaftlichen Leben. Oftmals verwenden die Betroffenen zudem viel Energie darauf, zu kaschieren, dass sie ihre Freunde und Familienmitglieder nicht mehr verstehen“, sagt Machhamer, „das Risiko der Isolation und Vereinsamung steigt.“

Der Hörverlust im Alter kann weitreichende Folgen haben. Eine Studie der Universität Michigan kam beispielsweise jüngst zum Ergebnis, dass das Risiko von Menschen mit Hörverlust, an Demenz, Depression und Angstzuständen zu erkranken, deutlich geringer ist, wenn sie nach der Erstdiagnose ein Hörgerät zu tragen beginnen. Die Studie stellte fest, dass innerhalb von drei Jahren eine Demenzdiagnose inklusive Alzheimer um 18 Prozent weniger wahrscheinlich war. Das Risiko, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken, verringerte sich um 11 Prozent. Dazu kamen auch um 13 Prozent weniger körperliche Verletzungen.

Beitragsbild: Alexander Raths-stock.adobe.com

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Alois Schmied 5. März 2020 - 10:13

Wie geht esw mit den Hörgerät wen man Tinitus hat? hört man dann den Tinitus noch lauter?

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