Die Beere die fast alles kann

von NEUES LAND

Die Aronia darf sich über stark steigendes Konsumenten-Interesse freuen, hat’s aber nicht ganz leicht mit den Vorschriften.

Der Aronia werden bei einer Vielzahl von Leiden positive Effekte zugeschrieben und gerade in Grippezeiten hat sie bei ihren zahlreichen Fans Hochsaison. Die Frucht wird in der Steiermark mittlerweile auf rund 240 Hektar kultiviert und darf sich darüber freuen, immer mehr Konsumenten zu erobern. Anfangs stand die Farbstoffgewinnung im Vordergrund, nun sind es zunehmend die Gesundheitsaspekte.

Die „Superbeere“ war schon bei den Indianern Nordamerikas für ihre Heilkräfte bekannt. Nachgewiesen sind neben hohen Vitamin-, Mineral- und Ballaststoffgehalten auch reichlich so genannte sekundäre Pflanzenstoffe, die als Radikalenfänger nützlich sein können. Sepp Porta, Leiter des Instituts für Stressforschung in Fernitz-Mellach: „Je gestresster man ist, desto größer ist die Anzahl an freien Radikalen im Körper. Die in Aronia aber auch in Holunder sehr hohen Gehalte an Radikalenfängern können dies ausgleichen und wirken antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.“

Erfolgsgeschichten

Unser „Bauer des Jahres“, Christoph Reinhart aus St. Marein bei Graz, ist begeisterter Aroniabauer und hat eine tolle Produktpalette. Er kann aus dem Kreis seiner Familie und Kundschaft zahlreiche Erfolgsgeschichten erzählen: Da gibt es jemanden, der damit seinen Bluthochdruck in den Griff bekommen haben will und sogar eine Dame, die ihren tückischen Drehschwindel damit losgeworden sei.

Unser "Bauer des Jahres" Christoph Reinhart präsentiert mit seiner Frau Birgit die breite Palette aus Bio-Aronia Produkten.

Unser „Bauer des Jahres“ Christoph Reinhart präsentiert mit seiner Frau Birgit die breite Palette aus Bio-Aronia Produkten. (Foto: Privat)

Im Duett

Die Aronia tritt oft gemeinsam mit dem Holunder (in unseren Breiten oft Holler genannt) auf, der – wie gesagt – nicht nur ähnlich positive Eigenschaften hat, sondern auch hilft, im Mix zu einem attraktiveren Geschmack zu kommen. Beide Beeren leiden auch unter den schwierigen Herausforderungen der Produktkennzeichnung.

Holunder-Bauer August Wohlkinger aus St. Anna am Aigen: „Obwohl die positiven Wirkungen vielfach bestätigt sind und auch wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen, mussten wir da unser Lehrgeld bezahlen“. Bei Stichproben der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurden verschiedene Formulierungen und gesundheitsbezogene Angaben auf Etiketten und Werbematerial beanstandet und mit Strafen geahndet. Wohlkinger: „Wir haben nach Jahren der erfolgreichen Produktvermarktung den langen Arm der Bürokratie gespürt!“

Alfred Griesbacher, Kammerberater für Aronia, Holunder und Johannisbeere sowie Geschäftsführer des Vereins „Aronia Austria“ verweist darauf, dass von Kammer-Seite Bemühungen im Laufen sind, die gesundheitlichen Aspekte mit Universitäts-Gutachten genau zu dokumentieren und damit klare Verhältnisse zu schaffen. Er rät aber im Zweifelsfall dazu, nicht auf die gesundheitlichen Wirkungen, sondern auf die regionale Herkunft sowie die ausgezeichnete Produktqualität hinzuweisen.

Und nun wieder zu den schönen Seiten der Superbeere. Seit Mai 2017 hat die Aronia sogar eine Königin – Clarice Reiser (21 Jahre) aus Untergreith bei Weiz. „Weil ich diese kleine Wunderbeere so schätze, ist es mir eine Ehre sie vertreten zu dürfen“, so die Hoheit, die im Rahmen des ersten Aronia Blütenfestes in Hochenegg bei Ilz der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Seit Mai 2017 hat die Aronia sogar eine Königin - Clarice Reiser aus Untergreith bei Weiz ist flott unterwegs.

Seit Mai 2017 hat die Aronia sogar eine Königin – Clarice Reiser aus Untergreith bei Weiz ist flott unterwegs. (Foto: Aronia Austria)

Beitragsbild: Aronia Austria

 

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