In der vorwöchigen Ausgabe schrieb ich über eine Jungbäuerin aus Weixelbaum, Gemeinde Deutsch Goritz. Ich bezeichnete sie als Südsteirerin und erntete dafür Kritik. Die junge Frau sei eine Südoststeirerin, schrieb ein Leser.
Für mich stellt sich die Frage, wo die Südsteiermark beginnt und wo sie aufhört. Deckt sich die regionale Zugehörigkeit mit den politischen Bezirken? Wer legt es fest, ob man ein Südsteirer, ein Südoststeirer oder ein Oststeirer ist? Oder sehen sich die Südoststeirer in der Zwischenzeit eher schon als Vulkanländer?
In meinem Freundeskreis habe ich diese Frage in den vergangenen Tagen einige Male diskutiert und war überrascht, wie großzügig einige von ihnen mit ihrer Gebietseinteilung waren. Für den einen zählte Bad Radkersburg noch zur Südsteiermark. Für den anderen war alles, was sich unterhalb von Wildon östlich der Mur befindet, schon südoststeirisches Territorium – daher auch St. Veit in der Südsteiermark.
Persönlich beneide ich alle Süd-, Südost- und Oststeirer. Ähnlich gut geht es den Weststeirern, wobei ich mir schon wieder unsicher bin, wo die Südweststeiermark beginnt und wo sie aufhört. Sie alle tragen in ihrem Lokalkolorit die Steiermark. Ich bin im Grazer Feld daheim und bin daher weder ein Oststeirer noch ein Südsteirer und auch kein Weststeirer. Im besten Fall bin ich ein GU`ler. Aber das ist für mich nicht zufriedenstellend und als Grazer sehe ich mich sowieso nicht. Gottseidank gibt es da aber die Obersteirer. Für sie bin und bleibe ich immer ein Untersteirer.