Alle 20 Minuten erleidet jemand einen Schlaganfall. Möglichst schnell zu reagieren ist wichtig. Auch ein „Schlagerl“ ist nicht harmlos.
Ein Schlaganfall kann jeden Menschen treffen. Ende Oktober hat sich der Welttag des Schlaganfalls wieder gejährt, rund um diesen Tag wird verstärkt auf eine der häufigsten Todesursachen und den häufigsten Auslöser für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter sensibilisiert. Im Ernstfall ist ein möglichst rascher Notruf entscheidend – Zeit ist Hirn. Mit dem FAST-Test lassen sich Frühsymptome auch von medizinischen Laien erkennen, ein neues Video von Gesundheitsfonds Steiermark und ÖGK Steiermark klärt auf.
Symptome
Art und Intensität der Symptome hängen vor allem von der Lokalisation und Größe des geschädigten Hirnareals ab. Die Warnsignale sind für Frauen und Männer gleich, besonders bei Frauen treten etwas häufiger unspezifische Symptome wie Schwindel oder Benommenheit auf.
„Beim Schlaganfall geht es buchstäblich um jede Sekunde. Gerade deshalb ist es so wichtig, die Symptome zu kennen und die Rettungskette möglichst ohne Zeitverzögerung in Gang zu setzen“, betonen die Vorsitzenden des steirischen ÖGK-Landesstellenausschusses, Josef Harb und Vinzenz Harrer. Ergänzung: „Achten Sie bitte auf Ihren Lebensstil: Wer seine persönlichen Risikofaktoren – Rauchen, Alkohol, Bluthochdruck, Übergewicht, zu wenig Bewegung, Stress – reduziert, senkt damit auch das Schlaganfall-Risiko. Die ÖGK unterstützt dabei mit einer Vielzahl von Angeboten von der Ernährungsberatung bis hin zur Tabakentwöhnung.“
Alle 20 Minuten
In Österreich sind pro Jahr rund 25.000 Menschen betroffen, alle 20 Minuten erleidet jemand einen Schlaganfall. Rund 3.500 Personen sind in der Steiermark jährlich betroffen, etwa 1.000 davon werden an der Neurologie des LKH-Univ. Klinikums Graz versorgt.
Es gibt auch eine „kleinere“ Version des Schlaganfalls, die meist nur wenige Minuten andauert und oft als „Schlagerl“ verharmlost wird. Diese transitorisch ischämisch Attacke (TIA) darf nicht unterschätzt werden. Es kommt ebenfalls zu einer vorübergehenden Durchblutungsstörung im Gehirn. Die Symptome bilden sich allerdings von selbst zurück. Die TIA gilt als Vorbote des Schlaganfalls und sollte daher medizinisch abgeklärt werden.
Der FAST-Test
- Face/Gesicht: Entsteht beim Versuch zu lächeln eine Grimasse?
- Arms/Arme: Können Arme oder Beine angehoben werden, ohne dass sie wieder nach unten fallen?
- Speech/Sprache: Ist die Sprache beeinträchtigt, kann ein Satz nicht richtig gesprochen werden?
- Time/Zeit: Hat der oder die Betroffene bei einer dieser Aufgaben Probleme, zählt jede Minute. Sofort Notruf 144 alarmieren!
Video unter www.zeitisthirn.at
Beitragsfoto: Tunatura – stock.adobe.com