Der starke Zugewinn der Steirischen VP bei der Nationalratswahl zeigt sich auch in der Anzahl der Nationalratsmandate, denn zehn Steirer ziehen ins Parlament.
Die Auszählung aller Briefwahlkarten hat am klaren Sieg der Volkspartei bei der Nationalratswahl nichts mehr geändert und bringt zehn Steirer ins Parlament. Die ÖVP mit Spitzenkandidat Sebastian Kurz kam auf 37,5 Prozent der Stimmen. Gegenüber der Wahl im Jahr 2017 bedeutete das ein Plus von 6 Prozent. Die zweitstärkste Partei war die SPÖ mit 21,2 Prozent, dahinter die FPÖ mit 16,2 Prozent. Die Grünen kamen auf 13,90 Prozent. Die NEOS erreichten 8,10 Prozent.
Auf Mandate umgelegt heißt das, dass von den insgesamt 183 Nationalratsabgeordneten 71 der ÖVP angehören. Das sind um neun mehr als bisher. Die SPÖ stellt 40 Abgeordnete und verlor damit gleich ein Dutzend Abgeordnete. Die FPÖ hat 31 Mandatare, die Grünen 26 und die NEOS 15. Die Wahlbeteiligung lag österreichweit bei 75,59 Prozent und sank damit deutlich. Vor zwei Jahren nutzten noch 80 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher ihr Stimmrecht.
Bestes Ergebnis seit 2002
In der Steiermark übertraf die Volkspartei das Bundesergebnis deutlich und kam hier bei den Wählern auf eine Zustimmung von 38,90 Prozent. Insgesamt machten 278.228 Steirerinnen und Steirer das Kreuz bei der Volkspartei. Mit einem Plus von 7,41 Prozent und einem Zuwachs von 36.311 Stimmen konnte die Steirische Volkspartei somit ihr bestes Ergebnis bei einer Nationalratswahl seit dem Jahr 2002 einfahren.
Gegenüber den steirischen Medienvertretern gab Landesparteiobmann Hermann Schützenhöfer offen zu, dass er es sich nicht hätte vorstellen können, dass die ÖVP in der Steiermark doppelt jemals so stark sei wie die SPÖ. Er erinnerte an jene Zeiten, als die Volkspartei mit Friedrich Niederl und Josef Krainer bei Landtagswahlen noch die „Absolute“ gehabt habe, während die SPÖ bei der Nationalratswahl die Nummer eins gewesen sei.
Von den 71 VP-Nationalratsabgeordneten stellt die Steirische Volkspartei gleich zehn. Diese vier Frauen und sechs Männer präsentierten sich nun den Medien. Ein Journalist verglich sie mit einer Fußballmannschaft und sprach vom „Kapitän Hermann Schützenhöfer mit seinem Team“. Drei von ihnen sind „Parlamentsneulinge“. Das sind die Ennstalerin Corinna Scharzenberger, die oststeirische Schuldirektorin Agnes Totter und der Bürgermeister von Lang, Joachim Schnabel.
Parlamentserfahrung
Der Dienstälteste der weiteren sieben Nationalratsabgeordneten ist der Oststeirer Reinhold Lopatka. Er wurde schon im Jahr 2003 erstmals in den Nationalrat gewählt. Dazu kommen die steirische VP-Spitzenkandidatin Juliane Bogner-Strauß, der Bauernbund-Spitzenkandidat Bürgermeister Andreas Kühberger aus Mautern, der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark, Ernst Gödl aus Dobl-Zwaring, Martina Kaufmann aus Graz und der Murtaler Karl Schmidhofer. Er war erst heuer im Frühjahr nach dem plötzlichen Tod von Barbara Krenn in den Nationalrat nachgerückt.
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