Die kleinen Blutsauger lauern bereits auf Opfer. Wie man sich bestmöglich vor Zecken schützt und was beim Entfernen nach einem Stich wichtig ist.
Mit ihren acht Beinen gehören Zecken zur Klasse der Spinnentiere. Sie braucht ein Opfer, von dessen Blut sie sich ernähren kann – und überträgt dabei Krankheiten. Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind in Österreich die häufigsten von Zecken übertragenen Erkrankungen. Die Lyme-Borreliose ist eine durch Bakterien der Gattung Borrelia verursachte Infektionskrankheit. Über 30 Prozent des gemeinen Holzbocks – das ist die häufigste Zeckenart in Zentral- und Nordeuropa – sind laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit mit Borrelien infiziert.
Erkrankungen
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wiederum wird durch ein Virus im Speichel der Zecke ausgelöst, einen Schutz davor bietet die FSME-Impfung. Tödlich verlaufen kann das Krim-Kongo-Fieber, das durch die Hyalomma-Zecken übertragen wird. Diese Gattung ist erst seit einigen Jahren auch in Österreich angesiedelt, sie wurde im Oktober 2018 erstmals hierzulande nachgewiesen. Es gibt noch weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen, sie wurden bei uns bislang aber nur selten oder noch gar nicht beobachtet.
Blutsauger
Die kleinen Blutsauger lassen sich nicht von Bäumen fallen, sondern lauern im Gras und Gebüsch auf Tiere oder Menschen. Sie mögen vor allem Temperaturen von 10 bis 20 Grad Celsius und feuchtes Wetter. Ein möglichst guter Schutz ist Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen. Hohe Schuhe oder Socken über den Hosenbeinen machen es den Parasiten zusätzlich schwer. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man den Körper systematisch absuchen und Bereiche wie Achselhöhlen, Haaransatz und Schamgegend nicht außer Acht lassen. Die Übertragung von FSME-Viren erfolgt schon kurze Zeit nach dem Stich, bei Borellien dauert es bis zu zwei Tage.
Mit der Pinzette
Die Entfernung von Zecken erfolgt am besten mit einer Pinzette. Die Haut entledigt sich etwaiger verbleibender Reste als Fremdkörper selbst. Öl, Wachs, Klebstoff, Nagellackentferner oder andere Substanzen sollte nicht zu Hilfe genommen werden, da die Zecke dann mehr Speichel und damit auch mehr mögliche Infektionserreger abgeben könnte.
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