Nikotinkonsum birgt viele gesundheitliche Risiken. Ob Zigaretten oder der Trend Nikotinbeutel – es ist nie zu spät, damit aufzuhören.
„Sieht man sich die Gesundheitsdaten der OECD in Europa an, stellt man mit Schrecken fest, dass in Österreich einiges schiefläuft. Beim Alkoholkonsum und Rauchen liegen wir über OECD Durchschnitt, bei den gesunden Lebensjahren weit darunter,“ erklärt ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai verdeutlichte das ÖGK Gesundheitsbarometer die aktuelle Lage: Ein Viertel der täglich Rauchenden hat bereits vor dem 15. Lebensjahr damit angefangen. Mehr als die Hälfte der Frauen und etwa zwei Drittel der Männer konsumierten die erste Zigarette zwischen 15 und 17 Jahren.
Drastische Folgen
Den größten Anteil aller Raucherinnen und Raucher machen mit 32,3 Prozent Männer zwischen 30 und 45 Jahren aus. Bei Frauen ist der Anteil der 45- bis 60-Jährigen mit 23,2 Prozent am größten. Die Folgen sind drastisch: 3.200 Raucherinnen beziehungsweise Raucher erkranken pro Jahr an Lungenkrebs und über 30.000 Menschen an den Folgen tabakassoziierter Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, Herzinfarkten oder verschiedener anderer Krebsarten.
Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden Nikotinbeutel immer mehr zum Trend. Die weißen Täschchen werden zwischen Lippen und Zahnfleisch geklemmt. Der Nikotinkonsum erfolgt dabei nicht über die Lunge, sondern die Mundschleimhaut. Die Sucht- und Drogenkoordination Wien hat nun eine bessere Regulierung für diese Nikotinprodukte gefordert.
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören: Bis 2019 gelang dies mehr als der Hälfte der Rauchenden. 58 Prozent der Männer und 57,1 Prozent der Frauen schafften den Ausstieg. Der Verzicht wirkt sich in jeder Hinsicht positiv auf die gesundheitliche Verfassung aus: Bereits nach zwei bis drei Tagen wird das Risiko von Herzanfällen verringert, nach zwei Wochen bis drei Monaten verbessern sich der Kreislauf und die Lungenfunktion, nach spätestens neun Monaten vermindert sich die Infektanfälligkeit und eine normale Lungenfunktion kann wieder erreicht werden.
Die ÖGK bietet umfassende Hilfe: 2021 riefen 140.000 Menschen die Website www.rauchfrei.at auf. Mehr als 3.000 Menschen wandten sich 2021 an das Rauchfrei Telefon der Österreichischen Gesundheitskasse. Hilfreiche Tipps und Ratgeber gibt es unter www.gesundheitskasse.at.
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