Gesünder und langsamer altern: Regelmäßige Bewegung kann zum Schutz und Erhalt der Zellen beitragen – am besten dreimal wöchentlich.
Wer rastet, der rostet: Eine aktuelle Studie von Coremed, dem kooperativen Zentrum für Regenerative Medizin der Joanneum Research, und der Med Uni Graz belegt die junghaltende Wirkung von körperlicher Bewegung auf zellulärer Ebene. Regelmäßige Bewegung kann Prozesse des Alterns positiv beeinflussen und nachweislich verlangsamen. Unterschiede des biologischen Alters können zwischen Sportler und Nicht-Sportler über 10 Jahre betragen.
Positive Effekte
„Der schützende Effekt lässt sich anhand der Telomerlänge feststellen. Telomere sind zelluläre Marker des biologischen Alters. Diese Marker kann man sich wie Schutzkappen auf den Enden unserer Chromosomen vorstellen; mit jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, wodurch es mit der Zeit zum Zelltod kommt“, sagt die Medizinerin und Sportwissenschafterin Marlies Schellnegger. Sie forscht seit 2020 bei Coremed – Kooperatives Zentrum für Regenerative Medizin in Graz und setzt sich intensiv mit dem Bereich Healthy Aging auseinander. Mit Co-Autoren hat sie nun eine Studie im Sports Medicine publiziert, die aufzeigt, dass regelmäßige Bewegung genau in diesen Prozess eingreift. Bewegung aktiviert die zellulären Vorgänge, welche die Telomere schützen und sogar verlängernd wirken.
Drei Mal pro Woche
„Kürzere Telomere werden nicht nur mit vorzeitiger Zellalterung in Verbindung gebracht, sondern auch mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Tumor- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit werden einmal mehr die gesundheitlichen Benefits von regelmäßiger Bewegung unterstrichen.“ Die gute Nachricht ist: Man muss sich nicht jeden Tag sportlich komplett verausgaben, um positive Effekte zu erzielen. Moderate Bewegung mindestens drei Mal pro Woche soll bereits ausreichen, um die Telomere zu schützen und damit den Alterungsprozess zu beeinflussen.
Gesund zu altern ist nicht nur wichtig für den Erhalt der eigenen Lebensqualität, sondern auch für die Bewältigung einer drohenden medizinischen Versorgungskrise. Wirft man einen Blick auf demografische Prognosen, soll sich bis 2050 die Altersgruppe der über 60-Jährigen verdreifachen; gleichzeitig ist die Altersgruppe 85+ jene, die am rasantesten wächst.
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