Nikotin- und Spielsucht sind rückläufig, Sucht im Alter, Essstörungen und Internetsucht nehmen zu. Alkohol bleibt ein Problem.
Alle vier Jahre erstellen Verantwortliche in der Steiermark ein Bericht zum Thema Sucht, um Daten für eine möglichst bedarfsgerechte Versorgung zu haben. Der vom Gesundheitsfonds Steiermark herausgegebene Bericht zeigt: Alkoholkonsum und seine schädlichen Folgen zählen nach wie vor zu den größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen.
Abhängigkeit
Von Alkoholabhängigkeit sind in der Steiermark rund sieben Prozent der Männer und 2,7 Prozent der Frauen betroffen. Sowohl der problematische Konsum als auch jener über der Harmlosigkeitsgrenze kommt bei Männern verstärkt vor: Er betrifft knapp 29 Prozent der Männer und 20,5 Prozent der Frauen. Etwa 2.000 Menschen betreuen Experten aufgrund einer Alkoholsucht in den ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in der Steiermark. Der Aktionsplan Alkoholprävention, der seit 2016 vom Gesundheitsfonds Steiermark umgesetzt wird, hat einen Schwerpunkt unter anderem auch darauf, dass Alkohol in der Fest- und Feierkultur nicht die Norm, sondern eine von vielen Alternativen ist. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Website www.mehr-vom-leben.jetzt
Hilfe
Der Tabak- und Nikotinkonsum ist dagegen rückläufig, knapp 16 Prozent der Steirer und Steirerinnen rauchen noch täglich oder fast täglich herkömmliche Zigaretten. Die Gesundheitsförderung der Österreichischen Gesundheitskasse bietet Hilfe an, um eine Sucht zu überwinden – etwa das Nikotin-Entwöhnungsangebot ,Rauchfrei in 6 Wochen’. Die geschätzte Zahl der Personen mit Drogenproblemen ist in den letzten Jahren stabil geblieben. Beim Automatenspiel ist seit 2016 ein Rückgang von 20 Prozent zu verzeichnen.
Internetsucht
Allerdings gilt auch: Immer stärker zum Thema werden Sucht im Alter, Internetsucht und Essstörungen. Im Vorjahr wurden 268 Menschen mit Essstörungen ambulant betreut. Gerade zur Internetsucht ist die Datenlage noch dürftig, es soll daher eine aktuelle Erhebung geben. Suchterkrankungen im höheren Lebensalter treten vor allem als Alkohol-, Medikamenten- oder Tabaksucht auf, immer wieder ist aber auch Glücksspiel ein Thema. Die erkrankten Menschen werden immer älter, was auch Fragen eines adäquaten Umgangs mit ihnen in Pflegeheimen berührt.
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