Neues Jahr, neues Leben, neue Vorsätze: Statt des Plans zu radikaler Veränderung motivieren konkrete Ziele in überschaubaren Schritten mehr.
Mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport, gesünder Essen, ein paar Kilos loswerden: Von Erfolg gekrönt sind Vorsätze wie diese nur selten. Oft sind die gesteckten Ziele zu hoch. Ein paar Kilo weniger, ein paar Stunden Sport mehr in der Woche sind meist bessere Grundsteine für langfristigen Erfolg als riesige Herausforderungen. Ist man überhaupt bereit für Veränderung? Diese Frage sollte die Grundlage der Entscheidung für eine weitreichende Umstellung des Lebensstils sein, so Melanie Lenger, Klinische- und Gesundheitspsychologin an der Med Uni Graz.
Konkrete Ziele
Ohne konkrete Zielsetzung tun sich viele Menschen mit der Motivation auf Dauer schwer. Psychologisch ist das Ziel fünf Kilo abzunehmen auf Dauer motivierender als nur die Vorgabe „Ich will Gewicht verlieren“. Ein konkretes Ziel, das in einem realistischen Zeitraum erreicht werden kann, ist für die meisten hilfreicher. Das kann auch mehr Zeit mit den liebsten Menschen, mehr Raum für inspirierende Projekte oder eine Zeitinsel von 30 Minuten täglich sein, während der man das tut, was wirklich Freunde bereitet.
Motivation
Für die Motivation ist es wichtig, sich das positive Gefühl genau vorzustellen, das man sich durch ein Ziel erwartet. „Was ein gutes Gefühl auslöst, kann nur jeder für sich selbst herausfinden. Aufzuschreiben, welche Prioritäten man hat, ist der erste Schritt. Vielleicht ist es nicht das Raucherentwöhnungsprogramm oder die Abnehmkur. Sich auch regelmäßig die Zeit zu nehmen, seine Ziele zu reflektieren und zu adaptieren ist wichtig“, führt Lenger aus – zum Beispiel beim Spazieren gehen oder am Weg zur Arbeit.
„Es ist zudem sinnvoll, sich Erinnerungshilfen im Alltag zu schaffen. Ob ein guter Freund oder das Smartphone regelmäßig an einen Kalendereintrag erinnert oder ob es vorne am Kalender oder auf der Bürotür steht, ist egal“, erklärt Lenger.
„Es ist auch wichtig Geduld mit sich zu haben und Energie zu sammeln, um Leistung zu erbringen und Rückschläge aushalten zu können. Nicht wie lange man ohne Fehler durchhält ist entscheidend. Ob man nach einem Fehler wieder weitermacht und ob man die konkreten Handlungen für sein Ziel in machbare Zwischenschritte aufteilen und anpassen kann, wird den Erfolg ausmachen“, so Lenger.
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