Unfallursachen im Fokus

von NEUES LAND

Im Verkehr und auf der Schipiste passieren die schwersten Kinder- und Jugendunfälle. Acht von zehn Unfallopfern sind männlich.

 Oftmals sind Unfälle keine Zufälle: Um sie bestmöglich zu verhindern, gilt es, das Risikobewusstsein von Eltern sowie die Risikokompetenz von Schulkindern und Jugendlichen kontinuierlich zu stärken. Das Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins „Große schützen Kleine“ hat gemeinsam mit der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz die Unfälle der am schwersten verletzten Kinder untersucht. Diese ereigneten sich vor allem im Straßenverkehr und beim Schifahren.

In der Steiermark werden pro Jahr rund 38.000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 16 Jahren nach einem Unfall im Spital behandelt – 14.000 davon an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz. „Unfälle mit einem äußerst ernsten und lebensbedrohlichen Vitalstatus sind mit 30 bis 40  von 14.000 Unfallbehandlungen an unserer Klinik sehr selten. Dennoch ist natürlich jeder Einzelne dieser 30 bis 40 Unfälle tragisch. Die Unfallhergänge werden von uns genau analysiert, um daraus bestmögliche Präventionsansätze zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen abzuleiten“, betont Holger Till, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Kinder und Jugendchirurgie und Präsident des Vereins „Große schützen Kleine“.

Die Unfallkategorien sind breit gefächert. An der Spitze der Häufigkeitstabelle steht der Verkehrsunfall (41 %), gefolgt von Freizeit und Sport (32 %), Haus und Garten (13 %) sowie Landwirtschaft (5 %). Studienautor Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle: „Eine Betrachtung der einzelnen Unfallkategorien im Detail sieht den Mopedunfall ganz vorne, gefolgt vom Fußgängerunfall und vom Sturz beim Schifahren. Es handelt sich um Bereiche mit hohem Fortbewegungstempo und hoher Unfallenergie, die auf den oftmals ungeschützten Körper einwirkt.“ Auch Unfälle am Bauernhof sind bei den schwersten Unfällen überrepräsentiert. 8 von 10 Schwerstverletzten sind Burschen, mit dem Alter nimmt die Verletzungsschwere zu. Im Altersschnitt sind die Patienten 10,5 Jahre alt.

„Ab dem Volksschulalter und vor allem in der Pubertät ist Bewegung, Spiel und Sport eine bestimmende und auch wichtige Beschäftigung der Kinder. Grundsätzlich sind hier die adäquate Schutzausrüstung, ein sicheres Sportgerät an sich, die persönliche Fitness und das Lernen der Sportart wichtige Faktoren der Unfallverhütung und Verletzungsminimierung“, betont Spitzer.

Beitragsbild: nuzza11 – stock.adobe.com

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