UV-Strahlen machen auch den Augen zu schaffen. Die häufigsten Irrglauben rund um Sonnenbrillen und UV-Schutz.
Augen brauchen Schutz vor UV-Strahlen und Blendung, um Hornhautentzündungen, Netzhautschädigungen und andere Spätfolgen zu vermeiden. „Für das subjektive Blendungsempfinden sind Tönung und Farbe der Gläser relevant. Für den UV-Schutz sind sie aber unwesentlich“, klärt Gabriele Machhammer, Steirische Landesinnungsmeisterin der Augenoptiker auf. Wichtig ist dagegen die Kennzeichnung der Brille mit „UV400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“, da diese Gläser die Augen vor UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 nm und nicht nur 380 nm schützen. Gerade diese Wellenlänge stellt eine Gefahr für die Augen dar. Laut WHO werden 20 Prozent aller Erkrankungen am Grauen Star durch UV-Strahlen verursacht oder verschlimmert. Machhammer rät: „Das Tragen einer Sonnenbrille ist ab einem UV-Index von 3 empfehlenswert.“ Eine Wolkendecke hält Licht nur zu zehn Prozent ab. Auch Schatten reduziert die UV-Strahlung nur um maximal 50 Prozent. Der aktuelle UV-Wert ist unter uv-index.at zu finden.
Richtige Form
„Eine Sonnenbrille ist der wichtigste Schutz der Augen. Allerdings sind die Augen auch mit der besten Brille seitlich und von oben einfallendem Licht ausgesetzt“, sagt Machhammer. Besonders etwa in der Mittagssonne oder durch Strahlen, die vom Wasser reflektieren. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl der Fassung eine Form zu wählen, die die Augen möglichst gut umschließt, etwa durch eine Wölbung, und zusätzlich auch Schirmkappen oder Sonnenhüte zu tragen.
Kinderaugen sind noch empfindlicher als die von Erwachsenen. Während die Augenlinsen von Erwachsenen schädliche UV-B-Strahlen abblocken, lassen die von Kindern noch 75 Prozent davon durch. Doch Kinder merken oft nicht, wie stark ihre Augen belastet werden, während Erwachsene starkes Licht schnell als unangenehm empfinden. Geeignete Sonnenbrillen sind daher wichtig.
Selbstverdunkelnde Brillen sind dann sinnvoll, wenn man nicht häufig zwischen Alltagsbrille und Sonnenbrille hin und her wechseln möchte. Es dauert allerdings einige Sekunden, bis sich die Gläser an die Lichtverhältnisse vollkommen angepasst haben. Phototrope Gläser sind beispielsweise bei langen Wanderungen, bei denen sich die Lichtintensität sich langsam verändert, praktisch. Es gibt übrigens auch Kontaktlinsen mit UV-Schutz.
Beitragsfoto: Andy Wolf Eyewear