Sicherheit geht vor

von NEUES LAND

Bei Mountainbike-Unfällen ist fast die Hälfte der Verletzungen schwer. Mit Sicherheitstipps lässt sich oft Schlimmeres verhindern.

Mountainbiken als Freizeitsport wird immer beliebter, gleichzeitig ist die Anzahl der Unfälle seit 2015 sukzessive gestiegen. Rund 50 verunfallte Kinder und Jugendliche werden jährlich an den Grazer Universitätskliniken für Kinder- und Jugendchirurgie und für Orthopädie und Traumatologie behandelt. „Mountainbiken ist offensichtlich vor allem für Burschen äußerst attraktiv. Knapp 92 Prozent der Behandelten sind männlich. Der Altersschnitt bewegt sich um die 13 Jahre. Die Unfallwiederholer liegen mit 6,6 Prozent weit über dem Gesamtschnitt aller behandelten Unfallarten“, sagt Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins Große schützen Kleine.

Schwere Verletzungen

„Der Anteil an schweren Verletzungen beläuft sich auf 47 Prozent – ein hoher Wert“, unterstreicht Holger Till, Vorstand der Grazer Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie. Der Einzelsturz kommt mit vier von fünf Unfällen als die häufigste Unfallart vor. Danach folgt der Anprall an einem Objekt, oft einem Baum. „Durch Geschwindigkeit und Sprunghöhe ergibt sich beim Downhill-Fahren sowie bei der Bewältigung von Obstacles oft eine enorme Unfallenergie. Der Anteil an schweren Verletzungen ist hier entsprechend noch höher“, gibt er zu bedenken.

Schutzausrüstung

Der Radhelm zählt zur Standard-Schutzausrüstung beim Mountainbiken. Danach folgen Handschuhe und Brillen. Der Knieschutz wird häufiger getragen als der Rückenprotektor. „Nur ein Fünftel trägt Clip-Schuhe, wobei gerade das Abrutschen von den Pedalen des Öfteren als Unfallursache angegeben wurde“, so Spitzer.

Aufgrund der hohen Unfallenergie sind adäquate Sportbekleidung und Schutzausrüstung wie Helm und Rückenprotektor unerlässlich. Mountainbiken ist oft für Burschen in der Pubertät interessant – Freunden imponieren zu wollen und das Fahrkönnen zu überschätzen macht ein Safety Coaching wichtig. Eine bekannte Strecke verleitet meist zu mehr Lockerheit. Ausbildungs- und Trainingsstunden sind essenziell. Dabei soll der  Körper aufgewärmt und eine Risikobesprechung abgehalten werden. Nach einem Unfall macht eine Ursachenanalyse Sinn, um daraus zu lernen.

[© Jacek Chabraszewski – stock.adobe.com]

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